Nachdem am Wochenende das jährliche Rockharz Open Air und ein Auftritt von Metallica in Berlin stattgefunden haben, ging es am Dienstag direkt weiter mit der vollen Dosis Schwermetall. Die Death-Metal Titanen Misery Index gaben sich die Ehre und lockten gut 120 Menschen in den Lux Club nach Hannover. Als Support spielten The Black Court aus Hannover.
„Nach diesem Abend ist klar, warum die Band eine der besten ihres Genres ist“
„Ist Euch auch so warm?“
Um 20.15 Uhr – pünktlich zur Primetime – legen die fünf Jungs aus Hannover los. Melodischer und gut gemachter Death-Metal steht auf dem Programm. Leider müssen The Black Court mit relativ wenig Platz auf der Bühne auskommen, da die kleine Bühne mit dem Schlagzeug von Misery Index ordentlich vollgestellt ist. Dieser Umstand mindert die Bühnenpräsens der Band aber in keinster Weise. Trotz dass es ein eher kühler Tag in Hannover ist, steigen die Temperaturen im Inneren des LUX rasant an, sodass die ersten Besucher und Besucherinnen schnell über die Hitze klagen. „Ist Euch auch so warm?“, fragt Sänger Oskar nach etwa der Hälfte des Sets.
The Black Court können mit ihrer Musik und Performance auf ganzer Linie überzeugen. Besonders in Erinnerung bleiben die Melodieläufe der Band, welche den harten Death-Metal immer wieder auflockern. The Black Court sorgen für eine angenehme Überraschung und beweisen sich als perfekter Opener.
Bildergalerie: The Black Court
„We are Misery Index – Have fun!“
Im Anschluss an eine Umbaupause betreten nun die großartigen Misery Index die Bühne. Doch scheinbar fehlt einer. Die Band ist normalerweise zu viert unterwegs, auf der Stage finden sich aber lediglich drei Menschen ein. „We are Misery Index, this is our first song – manufacturing greed – have fun!“ Das sind die ersten Worte der Band nach Beendigung des Intros. Somit startet die Band mit einem Monster von Song aus dem Release von 2011 „Pulling Out The Nails“.
Die Setlist spielt sich durch fast alle Releases der Band. Später klärt sich dann auf, warum die Band die letzten Konzerte ihrer Tour nur noch zu Dritt spielen. Gitarrist Mark Kloeppel muss aufgrund eines familiären Notfalls kurzfristig die Heimreise antreten. Trotz fehlender zweiter Gitarre knallen die Songs ordentlich. Auch der Sound an diesem Abend ist extrem gut.
Bildergalerie: Misery Index
Unglaublich, was da abgerissen wird
Im Februar dieses Jahres haben Misery Index ihr aktuelles Album „Rituals Of Power“ auf den Markt gebracht. An diesem Abend spielen sie „The New Salem“, „Rituals Of Power“ und „Hammering The Nails“ aus eben diesem. Die anwesenden Menschen drehen bei den Songs der Band regelrecht durch. So bildet sich ziemlich zügig ein kleiner Moshpit und auch der Alkohol läuft standesgemäß – einer Metalshow würdig – in Strömen. Misery Index begannen als Nebenprojekt der Death-Metaller von Dying Fetus, welche schon immer für ihre technische Spielweise bekannt waren. Es ist also mehr als faszinierend, die Akteure auf der Bühne beim Spielen ihrer Instrumente zu beobachten. Unglaublich, was da abgerissen wird! Gute 45 Minuten später war die Show auch schon vorbei. Nach diesem Abend ist klar, warum die Band eine der besten ihres Genres ist.