Neck Deep – Peace And Panic

Mehr Pop-Punk geht quasi gar nicht: Zur Veröffentlichung ihres dritten Albums „The Peace And The Panic“ haben die Waliser Pop-Punker von Neck Deep ein Gewinnspiel veranstaltet, in dessen Zuge die Gewinner mit einer Pizza von den Jungs überrascht wurden. Natürlich alles unter dem treffenden Namen „The Pizza And The Panic“. Coole Aktion, die aber hoffentlich nicht von einem eventuell doch nicht so guten Album ablenken soll!? Hoffen wir mal das Beste und starten direkt mit dem ersten Song „Motion Sickness“, der in guter Pop-Punk-Manier fröhlich drauf los rockt. Der Song geizt nicht mit guten Melodien und catchy Gesangslinien und macht direkt von Anfang an Spaß. Schon einmal ein guter Auftakt!

Kein Friede, Freude, Kirmes mehr

Auch der zweite Song „Happy Judgement Day“ weiß direkt mit den gleichen Qualitäten zu gefallen. Hier fällt jedoch auf, dass das Songwriting der Truppe um Ben Barlow nicht mehr so „Friede, Freude, Kirmes“ ist, wie noch auf dem Vorgänger „Life’s Not Out To Get You“. „Never thought I’d see the day when the world wen tup in flames“ schmettert uns Ben hier entgegen und zeigt, dass die Jungs das Treiben auf der Welt heute um einiges kritischer betrachten als es noch auf dem Vorgänger der Fall war…und das steht ihnen verdammt gut ins Gesicht!

Vor allem diese kritischen Songs sind wie Juwelen auf der neuen Scheibe von Neck Deep. Allen voran die Hymne „Don’t Wait“ , die unter anderem auch wegen der Beteiligung von Architects‘ Sam Carter zum besten Song der Platte gehört. Da ist ordentlich Pfeffer drin und macht gehörig Spaß. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Pop-Punk-Nummern wie beispielsweise „Critical Mistake“ oder „Parachute“ , die zwar gut zu hören sind, aber im Gegensatz zu den kritischen Songs des Albums doch im Vergleich gewaltig abstinken.

Für Abwechslung ist gesorgt

Neck Deep beweisen auf ihrem neuen Album auch eine gehörige Portion Mut. Des Öfteren wird mit anderen Musik-Genre geliebäugelt, wodurch das Album sehr abwechslungsreich wird. Sei es zum Beispiel der Breakdown inklusive Geschrei von Sam in „Don’t Wait“ oder das sehr angeswingte „19 SeventySumthin‘“ . Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt. Großes Lob muss man auch Sänger Ben aussprechen, der im Vergleich zum letzten Album stimmlich ordentlich zugelegt hat. Dadurch kann er die Songs noch einmal auf ein ganz anderes Level katapultieren.

Unter dem Strich haben Neck Deep eine klasse Pop-Punk-Scheibe abgeliefert. Auf der gefallen vor allem die neu entdeckte kritische Weltanschauung der Waliser richtig gut. Wären die Jungs mehr in diese Richtung gegangen, hätten wir hier einen richtigen Kracher vorgesetzt bekommen. Da darf man in Zukunft bestimmt noch Großes von der Band erwarten.