Ein Großteil der Erde ist mit der Bekämpfung des Coronavirus beschäftigt. Die Menschen leben in Isolation und die wohl einzige sinnvolle Ablenkung ist es, Musik zu hören. Da kommt ein unerwarteter Tonträger von Screeching Weasel genau richtig. Die Punk-Rock-Band um Ben Foster aus Chicago ist seit 1986 aktiv und veröffentlichen mit “Some Freaks Of Atavism” ihr 13. Studioalbum. Der Nachfolger von “Baby Fat Act 1” aus dem Jahre 2015, ist zunächst digital erschienen. Nach diversen Veröffentlichungen auf Fat-Wreck und Lookout! Records wird dieses Album bei Monona Records die Welt erblicken.
„Da das Album so überraschend kam, hatte ich ehrlich gesagt geringe Erwartungen, aber es hat mich total überzeugt.“
Rockig und tanzbar
Das Album, das von Mike Kennerty von All-American Reects produziert und bearbeitet wurde, ist schlau, prägnant, rockig und natürlich tanzbar. Es verfügt über insgesamt vierzehn Songs, einer Spielzeit von knapp 32 Minuten sowie einer verdammt guten Produktion.
Los geht es mit „She Ain’t Your Baby“. Sofort wird jedes Punkrock Herz erobert, man wird dazu aufgefordert mit dem Zeigefinger zu wippen und mitzusingen. Songs wie “Back Of Your Head”, “God Help Us” oder “Brain In A Jar” die in mitreißende Melodien und perfekte Harmonien getränkt sind, werden von Downstroke-Gitarren unterstrichen, wie es selbst die Ramones oder Teenage Bottlerocket nicht besser hinbekommen hätten.
Gut gefällt mir das rassige Duett „Turn It Around“ mit der 80er-Jahre-New-Wave-Königin Josie Cotton. Durch den zusätzlichen weiblichen Gesang sticht der Song definitiv heraus.
Die Überraschung des Jahres
Da das Album so überraschend kam, hatte ich ehrlich gesagt geringe Erwartungen, aber es hat mich total überzeugt. Auch wenn hier das Rad keineswegs neu erfunden wird und die Band weder sich noch ihr Genre neu definiert, machen die 14 Songs richtig Spaß. „Some Freaks Of Atavism“ zählt somit schon zu den Überraschungen des Jahres.

Nach einer etwas holprigen Pubertät bewegt sich Christoph nun seit gut 15 Jahre in den Genre Hardcore, Punk und Metal. Man trifft ihn auf gut gewählten Konzerten, wohingegen er auf all diesen schillernden Diskoveranstaltungen der Republik nie zu sehen ist. Christoph begeistert sich nicht nur für seine Plattensammlung, sondern verbringt seine Zeit sonst am liebsten zwischen Lesen, Puzzeln und Tiere streicheln.