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Stick To Your Guns in Hamburg

Foto: Peter Detje

Stick To Your Guns sind zurück. Mit ihrem neuen Album „Keep Planting Flowers“, welches am 10.01.2025 veröffentlicht wurde, spielt die Band eine umfangreiche Tour in Europa. Der Auftakt der Tour fand an diesem Abend in Hamburg statt. Auf der Tour begleitet wird die Hardcore-Formation von Bodysnatcher, Elwood Stray und No Cure.

Den Auftritt der Letztgenannten verpassten wir zeitlich nahezu komplett. Als wir das Docks betraten, war die Band gerade in den letzten Zügen ihres Sets.

Post-Hardcore aus Essen

Weiter ging es mit Elwood Stray aus Essen. Die Post-Hardcore Band veröffentlichte ihr Debütalbum „Gone With The Flow“ 2023 via Out Of Line Music und überzeugte mit einer starken Bühnenpräsenz. Dabei versuchte die Band auch das Hamburger Publikum aufzuwärmen und für den weiteren Abend einzuheizen. Die Location war allerdings bis dato noch mäßig gefüllt und so richtig wollte der Funke noch nicht überspringen. Dennoch machten Elwood Stray ihre Sache gut und sehr professionell.

Gegen die Kälte mit Bodysnatcher

Im Anschluss war es Zeit für Bodysnatcher aus Florida. Die Band, die sich irgendwo zwischen Hard- und Deathcore bewegt, gründete sich 2014 und hat seitdem vier Studioalben veröffentlicht. Mit dröhnendem Bass, aggressiven Vocals und jeder Menge Power betrat das Quintett die Bühne, um den Anwesenden die Gehörgänge frei zu pusten. Spätestens jetzt sollen alle Hamburger:innen (wieder) wach sein und die Kälte vor der Tür vergessen haben. Auch bei Bodysnatcher wollte der Funke letztlich nicht vollends auf das Publikum überspringen. Dennoch wurde sich langsam warm gemosht für den Auftritt von Stick To Your Guns.

Keep Planting Flowers

Die Hardcore Band aus Kalifornien ist bereits seit 2003 aktiv. Nur drei Tage vor dem heutigen Konzert erschien das neue Studioalbum „Keep Planting Flowers“. Das erste Album der Band, das via SharpTone Records veröffentlicht wurde. Auf der neuen Platte bleiben sich Stick To Your Guns musikalisch treu und betreiben keine Experimente. Somit fügten sich die neuen Songs nahtlos in die Setlist der Formation ein. Zu den Klängen vom A-HA Klassiker „Take On Me“ betrat das Quintett die Bühne und warf dem Publikum mit „Against Them All“ gleich ein richtiges Brett vor die Stirn. Das Docks war jetzt auf Betriebstemperatur. Mit „Severed Forever“, „Such Pain“ und „What Choice Did You Give Us“ folgten weitere Nackenbrecher und der Moshpit löste sich nicht mehr auf. Mit der Mischung aus neu und alt holte die Band Fans aller Phasen ihres musikalischen Schaffens ab. Durchaus überraschend war, dass es mit „Amber“, „Where the Sun Never Sleeps“ und „What Goes Around“ gleich drei Songs vom 2010er Album „The Hope Division“ auf die Setlist schafften. Dafür wurde „Spectre“, der Vorgänger von „Keep Planting Flowers“ gar nicht bedacht. Das war überraschend, störte die Anwesenden aber weniger. Das Repertoire der Band ist inzwischen so groß, dass es kaum auffällt, wenn ganze Alben nicht auf der Setlist vorkommen. Sowohl die älteren Songs als auch die neu veröffentlichten Songs wurden gleichermaßen gefeiert und bejubelt. Emotionales Highlight war sicherlich der Titeltrack des neuen Albums. Zwischen den Songs gab es nur wenige Verschnaufpausen und nur zwei größere Unterbrechungen, in denen sich Sänger Jesse an die Fans wandte. Aufgrund der Waldbrände in ihrer Heimat sei es bis kurz vor Tourbeginn nicht sicher gewesen, ob die Tour überhaupt stattfinden kann. Jesse und der Rest der Band bedankten sich ausgiebig bei den gekommenen Fans und brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass sie nach so vielen Jahren immer noch einen so großen Support bekommen und auf Tour gehen können.

Das Konzert kam ohne special effects auf der Bühne aus und das steht der Band sehr gut zu Gesicht. Die Musik sollte im Vordergrund stehen und das gelang. Auch nach 20 Jahren als Band sind Stick To Your Guns auf der Bühne eine Naturgewalt. Schade nur, dass die Hamburger:innen durch eine sehr hohe Bühne und den dazugehörigen Bühnengraben von den Musikern getrennt wurden. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte das der Stimmung sicherlich noch die Krone aufgesetzt. Nichtsdestotrotz ein starker Auftritt von Stick To Your Guns.

Setlist:

1. Against Them All
2. Severed Forever
3. Such Pain
4. What Choice Did You Give Us?
5. More Than a Witness
6. Amber
7. We Still Believe
8. Invisible Rain
9. Nothing You Can Do to Me
10. Where the Sun Never Sleeps
11. What Goes Around
12. The Sun, the Moon, the Truth: „Penance of Self“
13. Keep Planting Flowers
14. We All Die Anyway
15. Spineless
16. Married to the Noise
17. Nobody

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