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Stone Sour und Nothing More in Hannover

Hoher Besuch in Hannover: Die amerikanische Alternative-Metal-Band Stone Sour macht auf ihrer Europa Tour neben Leipzig auch in der Swiss Life Hall Halt. Mit dabei haben sie Nothing More aus Texas, die sich ebenfalls dem Alternative-Metal verschrieben haben.

Viel Gefluche und viel Konfetti

Kurz vor 20.00 Uhr sind noch einige Lücken in der Swiss Life Hall in Hannover zu erkennen. Einige Fans drängen sich jedoch bereits dicht in die ersten Reihen, um sich jetzt schon den besten Blick auf ihren “Corey” zu sichern. Corey Taylor ist nicht nur als Stone Sour Frontmann bekannt, sondern nimmt auch für die Metal Band Slipknot das Mikrofon in die Hand. Dementsprechend sieht man im Publikum nicht nur einige Slipknot-Shirts, sondern auf der Wade eines Besuchers sogar ein großes Tattoo des Sängers mit seiner berühmten Slipknot-Maske. Heute Abend steht er allerdings mit Stone Sour auf der Bühne, was nicht weniger spektakulär werden dürfte.

Nothing More starten pünktlich und gehen mit einer Energie an den Start, das einem fast schwindelig wird. Sänger Jonny Hawkins, der barfuß und mit nacktem Oberkörper auf die Bühne kommt, steht keine Sekunde still und beendet den Auftritt mit einer waghalsigen Aktion, in der er sich auf dem Schlagzeug stehend auf einem Podest in die Höhe fahren lässt und dabei noch auf dem Keyboard in die Tasten haut.

“Fucking” Stone Sour in einem der “fucking” schönsten Ländern dieser Welt

Um 21.15 Uhr ist es soweit und Stone Sour starten mit einem Blues Brothers-Intro und blau-rotem Lichtspiel. Schnell wird es richtig heiß, denn auch an Pyrotechnik wurde nicht gespart: Überall auf der Bühne schießen glitzernde Fontänen in die Luft. Da ist er nun endlich – der schon heiß-ersehnte Sänger Corey Taylor. Der so gar nicht in das typische Metalsänger Klischee passt, mit seinem violetten Samtsacko und seinem sympathischen Auftreten. Er grinst breit über das ganze Gesicht, zeigt immer wieder ins Publikum und streicht sich die leicht gewellten Haare aus der Stirn.

Was dann doch wieder passt, ist die hohe Frequenz an “Schimpfwörtern”, die er immer wieder raushaut. Fragt er doch Hannover, ob sie “fucking ready” sind und eine “fucking good time” zu haben. Wie man es von ihm kennt, fällt auch das Wort „motherfucker“ des Öfteren. Außerdem freut er sich endlich wieder hier zu sein, ist Deutschland doch eines der “fucking” schönsten Länder dieser Welt. Begründet damit, dass die Leute hier so “fucking” viel Freude an Musik haben. Kein Wunder: Musikalisches haben Stone Sour echt einiges zu bieten. Allen voran – man muss es einfach erwähnen – Corey Taylor mit seiner unglaublich charakterstarken und variablen Stimme. Da sitzt jeder Ton – sowohl im Cleangesang als auch in den tieferen, rauen Ebenen.

„Who has the very first fucking album?“

Die Setlist besteht aus einer bunten Mischung durch die gesamten Alben der letzten Jahre. Gestartet wird mit „Whiplash Pants“ vom aktuellen Album „Hydrograd“ (CD-Review). Beim Song „Bother“ (übrigens vom “fucking” ersten, selbstbetitelten Album) steht Corey allein mit seiner Gitarre und anmutig beleuchtet auf der Bühne – was für ein schöner Anblick!

Dankbar für die gute Stimmung spricht er noch fehlerfrei einige Sätze auf deutsch, bedankt sich mit einem herzlichen „Dankeschön“ und fragt das Publikum nach ihrem befinden. Eindeutig geht’s allen gut – es herrscht ausgelassene Stimmung. Auch wenn die Halle mit 2800 Leuten am heutigen Abend nicht ausverkauft ist, stimmt die Atmosphäre auf allen Ebenen. Die Menge springt und trainiert ausgelassen ihre Nackenmuskulatur zu Songs wie „Song #3“ und „Rose Red Violent Blue (This Song Is Dumb & So Am I)“.

Zwischendurch greift Corey immer wieder nach einer riesigen Konfettikanone, welche fast genauso groß ist wie er selbst. Mit einem beinahe diabolischen Grinsen schießt er die bunten Schnipsel ins Publikum. Lange Fäden, die ebenfalls aus der Kanone feuern, bleiben an der Decke hängen. Das ist aber nicht das einzige, was heute auf dem Publikum landet: Ständig wird Wasser von der Bühne Richtung Menge gespritzt. Die Besucher lassen sich davon aber nicht runterkühlen, sondern fordern lautstark nach Zugabe, als die Band um 22.36 Uhr das erste Mal die Bühne verlässt. Das Publikum wird noch mit zwei Songs belohnt. Den krönenden Abschluss macht der Song „Fabuless“, zu dem sich wie im dazugehörigen Video riesige bunte Luftmännchen wild auf der Bühne bewegen. Unter tosendem Applaus wird die “fucking” großartige Show schließlich beendet und die Besucher in den Abend entlassen.

Stone Sour

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Nothing More

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Tabea and Hanna

Tabea erzählt mittlerweile nur noch mit vorgehaltener Hand, dass sie mit Avril Lavigne ihre Liebe zur Musik entdeckt hat. Zum Glück ging der Weg dann weiter über Green Day zu den Ärzten und den Wohlstandskindern. Irgendwie im Deutschpunk hängen geblieben, aber mittlerweile auch stimmungsabhängig offen für andere Genre - von ganz ruhig bis Screamo ist einiges dabei. Ansonsten testet sie sich gerne durch die Craftbeer Welt und weiß einen guten Whisky zu schätzen.

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