Etwas Gutes hat ja die Wahl von Trump: In den nächsten vier Jahren bekommt die Punk-Szene gute Alben serviert. Dass aber gerade als eines der ersten Alben zu diesem Thema aus dem Hardcore-Sektor kommt verwundert auf den ersten Blick dann doch. Zumindest so lange, bis man den Namen der Band liest. Von niemand anderem als von Stray From The Path ist hier die Rede. Die Jungs haben schon in der Vergangenheit vor allem mit ihren schonungslosen Lyrics für Aufsehen gesorgt. Mal ehrlich, welche amerikanische Band traut sich denn noch „F**k the System“ zu sagen? Ihre neue Platte „Only Death Is Real“ soll hier genau in die gleiche Kerbe schlagen.
Wütend und angepisst bekommt jeder sein Fett weg
Direkt von Beginn an machen die New Yorker klar, wo die Reise hingehen soll. Wütend und angepisst wird von Anfang bis Ende die richtig grobe Kelle geschwungen. Sei es Trump („Loudest In The Room“), Nazis („Good Night Alt-Right“) oder das Justizsystem („All Day & A Night“) – jeder bekommt gehörig sein verdientes Fett weg.
Vor allem Shouter Drew York hat man es zu verdanken, dass das Album so unglaublich aggressiv klingt. Wie Maschinengewehrsalven pumpt er eine wütende Textzeile nach der anderen raus, wodurch man die Wut förmlich greifen kann. Subtil waren Stray From The Path in ihren Texten noch nie so richtig und das haben sie auch auf „Only Death Is Real“ nicht geändert. Warum denn auch? So ein Statement kann nur mitten ins Gesicht ohne Firlefanz und Schnickschnack gehen.
Konsequent den eingeschlagenen Weg weitergegangen
Auch auf dem neuesten Werk des Quartetts groovt es wieder unheimlich gut und das lässt schon ziemlich oft die Nackenmuskeln zucken. Vor allem der neue Drummer Craig Reynolds entpuppt sich als wahre Groovemaschine und haut mit Leichtigkeit Wahnsinns-Beats raus. An einigen Stellen erinnern die Songs sogar ein bisschen an Rage Against The Machine. Das wirkt aber keinesfalls aufgesetzt. Da ist noch genug vom eigenen Stil vorhanden, als dass Stray From The Path als Abklatsch von Rage Against The Machine gelten könnten. Also alles richtig gemacht!
Die New Yorker sind den Weg vom Vorgänger „Subliminal Criminal“ konsequent weitergegangen. Und das Ergebnis kann sich sowas von sehen lassen! „Only Death Is Real“ ist eine extrem gute Platte und zugleich ein wichtiges Statement zur jetzigen Zeit – nicht nur auf die USA bezogen.