The Amity Affliction, Counterparts, Alazka & Casey in Hamburg

The Amity Affliction
Foto: Sarah Fass

„We are a Band named Casey“

Als erstes spielen heute Casey, die mit stimmungsvoller Beleuchtung und tiefgründigen, emotionalen Texten den Abend einläuten. Auch in einem größeren Venue wie dem Gruenspan herrscht bei der fünfköpfigen Band aus Süd-Wales eine intime, melancholische Stimmung, die auch die letzten Reihen und alle noch eintreffenden Zuschauer ergreift. „Thank you for being here with us this evening. We are a band named Casey“, begrüßt Frontmann Tom Weaver das Publikum und kündigt den Song „Ceremony“ an.

Während ihres knapp halbstündigen Auftritts beweisen Casey, dass sie sich vollkommen zurecht innerhalb kürzester Zeit einen Namen in der modernen Post Hardcore-Szene gemacht haben. Mit dem Titel „Little Bird“ verabschieden sie das Publikum für heute.

„Zeit aufzuwachen, Hamburg!“

Im Kontrast zu Casey stürmen Alazka regelrecht die Bühne und eröffnen ihre Show mit „Echoes“, dem Intro ihres aktuellen Albums „Phoenix“ (Review). Dann meldet sich die Band zu Wort: „Was geht ab Hamburg? Seid Ihr bereit?“ grüßen sie die Zuschauer. „Zeit aufzuwachen, Hamburg!“ Die Wirkung dieser Aussage zeigt sich direkt beim nächsten Song „Ghosts“, bei dem vor allem in den ersten Reihen textsicher mitgesungen wird. Auch die ersten Crowdsurfer lassen nicht lange auf sich warten.

Alazka zeigen sich auch heute sehr verbunden mit ihrem Publikum und bedanken sich immer wieder bei allen Anwesenden. Sie fordern auch noch einmal Applaus für ihre Vorgänger Casey, mit denen sie bereits öfter auf Tour waren. Cleansänger Kassim klettert während des Auftritts immer wieder auf die Absperrung vor dem Graben und hält das Mikrofon in die ausgelassen feiernde Menge. Schließlich richtet Shouter Tobias ein Anliegen an das Publikum: Heute Abend soll ein neues Musikvideo gedreht werden. „Also kommt alle nach vorne und geht ordentlich ab!“ bittet er – und wird erhört. „Unglaublich, vielen Dank Hamburg!“ ruft er in der nächsten Pause zwischen den Songs.

Vor „Phoenix“, ihrem letzten Titel für diesen Abend, fordern sie die Zuschauer auf, ihre Handylampen oder Feuerzeuge anzumachen und sorgen durch diesen Wechsel noch einmal für eine ganz andere, innigere Stimmung. „Dankeschön für den schönen Abend, Hamburg! Vielen, vielen Dank!“ Damit verabschieden sich Alazka nach einer halben Stunde von ihrem Publikum.

„It means the world to us“

Ab 21.00 Uhr läuft das Publikum ein weiteres Mal zu sportlichen Höchstleistungen auf, als Counterparts das Parkett betreten. „Are you guys having fun?“, fragt Sänger Brendan Murphy zwischen den Songs und bekommt eine lautstarke Bestätigung. Titel wie „Bouquet“, „Stranger“ und „Haunt Me“ laden zum moshen und crowdsurfen ein. Bereits zu Beginn der Show bildet sich ein kleiner Pit, der im Laufe der Zeit an Größe zunimmt. Andere lassen sich nach vorne tragen und holen sich einen Handschlag bei Murphy ab, bevor sie zurück in die Menge laufen.

„Thank you so much for being here, it means the world to us“, bedankt sich der Sänger noch während der Show. Zu „No Servant of Mine“ und „Swim Beneath My Skin“ vom aktuellen Album „You’re Not You Anymore“ (Review) wird leidenschaftlich mitgesungen und auch auf der Bühne wird es trotz brachialer Klänge teils sehr emotional. Einige Zeilen singt Brendan Murphy mit geschlossenen Augen und hält anschließend dem Publikum das Mikrofon entgegen. „Thank you so much, we’re Counterparts!“ ruft er, bevor die Band nach „The Disconnect“ die Bühne verlässt.

„Thank you for coming out tonight“

Nach einer halbstündigen Umbaupause wird es dunkel im Gruenspan. Das Geräusch von prasselndem Regen und Glockenschlägen ertönt, während The Amity Affliction sich im Dunklen nach draußen begibt. „I bring the weather with me!“, brüllt Sänger Joel Birch ins Mikrofon, während der Raum sich schlagartig erhellt. Von der ersten Sekunde an singt jeder aus vollem Herzen mit und wie üblich überlässt Cleansänger Ahren Stringer den Zuschauern den Chorpart. Die heutige Setlist liest sich wie ein Best Of der Band: „Open Letter“, „Lost and Fading“, „Never Alone“ und „Chasing Ghosts“. Alles Lieder aus vergangenen Alben. Diese laden zum Mitsingen ein und stimmen fast ein wenig nostalgisch und sorgen für gemischte Reaktionen im Publikum. Einige singen mit geschlossenen Augen mit, während andere einen Pit bilden oder crowdsurfen. Jeder hier genießt das Konzert in vollen Zügen.

„This is so fucking cool! Thank you for coming out tonight and hang out with us“, bedankt sich Joel Birch in einer der wenigen Ansagen bei den Besuchern. Gerade bei Songs wie „Pittsburgh“ und „Don’t Lean On Me“ herrscht eine sehr eigene Stimmung. Auf vielen der ausgestreckten Arme lassen sich Tattoos mit Logos der Band erkennen. Sie zeugen von einer besonderen Verbindung zwischen Fans und Musikern. „We’ve got one last song and it’s called „This Could Be Heartbreak““, kündigt der Sänger nach einer knappen Stunde an und sobald die ersten Töne des aktuellen Albumtitels erklingen, packt noch einmal jeder alles aus, was er an Energie übrig hat. Mit den Worten „We are The Amity Affliction and this is it“, beendet die Band ihre Show und verlässt die Bühne, heute ohne Zugabe. Dennoch gehen alle mit erschöpften, aber glücklichen Gesichtern nach Hause.

The Amity Affliction

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Counterparts

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Alazka

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Casey

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