Donnerstagabend. Zweiter Tourtag. Grünspan. Hamburg. The Devil Wears Prada sind endlich mal wieder auf Headliner-Tour in Europa unterwegs. Begleitet wird die Band auf der Tour von Kingdom of Giants, Ocean Grove und Senna. Ocean Grove sind kurzfristig auf den Tourzug aufgesprungen, da SeeYouSpacecowboy absagen mussten.
Senna starteten den heutigen Konzertabend mit einem guten Support-Auftritt. Viele der rund 800 Besucher:innen waren bereits im Grünspan eingetrudelt und konnten sich von der Post-Hardcore Band überzeugen lassen. Leider war der Sound nicht ideal abgemischt und aufgrund dessen der Gesang nicht immer gut zu hören. Ein kleiner Wermutstropfen. Im Mai, genauer gesagt am 23.05., werden Senna ihr Debütalbum “Stranger to Love” veröffentlichen.
Weiter ging es mit Ocean Grove, die wie erwähnt kurzfristig ins Line Up der Tour gerutscht sind, musikalisch aber gut ins Gesamtbild passen. Die Band nahm den langen Weg aus Australien auf sich und wollte das Maximum aus der halben Stunde Spielzeit herausholen. Die Band und vor allem Sänger Luke Holmes waren nicht aufzuhalten. Immer wieder sprang Luke über die Bühne und das kleine Podest am Bühnenrand. Die Truppe hatte sichtlich Spaß und auch die Hamburger:innen tauten langsam auf und es wurde vor der Bühne etwas rougher. Ocean Grove haben im vergangenen Jahr ihr viertes Album “Oddworld” veröffentlicht. In eben dieser wurden wir für 30 Minuten willkommen geheißen.
Die dritte und letzte Supportband waren dann Kingdom of Giants, die einige Fans vor der Bühne begrüßen dürften. Auch die US-Amerikaner waren auf der Bühne mit vollem Einsatz dabei und spielten eine solide Support-Show. Für mich aber der schwächste der drei Support-Auftritte. Es machte bei mir persönlich nicht “Klick”, das ging aber nicht allen Anwesenden so. In den ersten Reihen war die Stimmung sehr ausgelassen.
Ein bunter Mix aus neu und alt
Nach einer weiteren Umbaupause war dann aber endlich Zeit für The Devil Wears Prada. Nach einer langen Zeit, in der die Metalcore-Formation nur als Supportband in Europa unterwegs war, war es nun endlich wieder Zeit für eine Headliner Tour. Die Freude darüber war bei der Band und den Fans gleichermaßen spürbar. The Devil Wears Prada gelang es das Energielevel konstant hochzuhalten. Die Band spielte ein mitreißendes Konzert. Das war keine perfekte, durchstrukturierte und durchchoreografierte Show, sondern ein echtes Konzert. Lebendig, wild, mit Fehlern und viel positiver Energie. Dabei schöpften The Devil Wears Prada aus acht Studioalben und drei EPs sowie den beiden noch recht neuen Singles ‘“Ritual” und “Reasons”. Es gab auch keine Zugabe, sondern ca. 70 Minuten lang ein feines Metalcore-Konzert. Waren The Devil Wears Prada mir bislang nicht als herausragende Live-Band aufgefallen, belehrten sie mich an diesem Abend eines besseren. Die Band wirkte frisch, energievoll und einfach froh wieder auf Tour zu sein. 15 Songs schafften es auf die Setlist. Vom 2007er Album “Plagues” bis zur aktuellen Single “Ritual” war von allem etwas dabei. Ein buntes Programm aus neu und alt, quasi natürlich mit dem Fokus auf die neueren Veröffentlichungen. The Devil Wears Prada haben es (endlich) geschafft die Energie und die Brachialität ihrer Songs von der Platte auf die Bühne zu übertragen. Bitte mehr davon.
Setlist:
- Mammoth
- Watchtower
- Danger: Wildmann
- Born to Lose
- Salt
- Broken
- Ritual
- Reasons
- Noise
- Termination
- Escape
- Dez Moines
- Chemical
- Sacrifice
- Hey John, What’s Your Name Again?