The Plot In You – Swan Song

Nachdem die Arbeiten am neuen Album schon vor zwei Jahren angekündigt wurden, dürfen wir nun das fertige Werk “Swan Song” von The Plot In You in den Händen halten. In dieser Zeit hat sich auf der Welt viel verändert, bei der Band im ersten Moment jedoch nicht wirklich. Schon auf dem letzten Album “Dispose” wurde der Stil generalüberholt: Weniger Breakdowns und Screams, dafür mehr Cleans und Gefühl. Das Gesamtbild deutlich ruhiger als zuvor – war all dies nur ein Ausrutscher?

“Auch wenn viele Songs auf die gleiche Struktur setzen, unterscheiden diese sich doch gewaltig in ihrer Ausführung, was am Ende nicht nur an der Dynamik von Sänger Landon Tewers liegt.”

Eine metaphorische Achterbahnfahrt

Um es vorwegzunehmen: Nein, wir erhalten kein Comeback der Metalcore-Tage von The Plot In You. Aber zugleich irgendwie doch. “Swan Song” fühlt sich an wie eine Mischung aus allem. Dies ist direkt beim Opener “Letters To A Dead Friend” zu hören. Der Song baut sich sehr langsam über die komplette Länge auf, während die Stimmung sich von fröhlich immer mehr in das Gegenteil verändert. So gibt es am Ende nur noch Growls und harte Klänge, mit einem finalen Erlösungsschrei. Die Stimmung wird anschließend direkt weiter zu “Fall Again” übertragen. Hier geht es jedoch von Beginn an in die Vollen und zeigt damit eindrucksvoll die neue “harte” Seite der Band.

Viele Songs gleichen vom Musikalischen einer Achterbahnfahrt. Ruhig beginnend, langsam steigend, plötzlich einbrechend und dann wieder erholsam. So auch bei der ersten Single “Face Me”, die mit einem stimmungsvollen Breakdown punkten kann. Gleiches gilt auch für “Too Far Gone”, wobei dies eher gleichbleibend fröhlich daher kommt, sofern das der Text des Songs überhaupt zulässt. Die Texte des gesamten Albums berichten über verschiedene Enden. Das Ende von Freundschaften, Beziehungen, Leben und anderem, wodurch immer ein gewisser dunkler Unterton entsteht, der von der Musik perfekt aufgegriffen wird.

Keine Reizüberflutung

An dieser Stelle muss man die musikalische Klarheit hervorheben. Während andere Bands inzwischen gefühlt tausende Layer in ihre Musik einfügen, scheint dies bei “Swan Song” nicht der Fall zu sein. Zu keinem Punkt fühlt sich ein Song wie eine Reizüberflutung an. Der Fokus liegt dabei stets auf dem Gesang, der Abwechslungsreicher daher kommt als man es sich überhaupt vorstellen kann. Dies wird perfekt von den Instrumenten unterstützt, die dabei nie ungewollt in den Vordergrund kommen oder sich auch nur gegenseitig in die quere zu kommen. Auch die verwendeten elektronischen Elemente binden sich perfekt ein und setzten einige Highlights, auch wenn diese teilweise etwas gewöhnungsbedürftig sind. Der gesamte Mix gleicht Perfektion, was besonders bei der dritten Single “Paradigm” zu bemerken ist, die vermutlich am ehesten an den “alten” Sound der Band anschließt.

Während “Both To Blame” auf die altbewährte Formel “weiche Strophe, harten Chorus” setzt, gibt es anschließend mit “Too Heavy”, einer langsam aufbauenden Ballade, wieder Abwechslung. Mit “Enemy” und “Whole Without Me” sitzen wir anschließend wieder auf der Achterbahn, bevor der letzte Song “Freed” das Album ruhig ausklingen lässt, nachdem es den Druck nochmal kurz hochgefahren hat.

Eine überzeugende Gesamtdynamik

Sogleich auch kein Song von “Swan Song” deutlich hervorsticht, ist auch bei keinem das Gegenteil der Fall. Auch wenn viele Songs auf die gleiche Struktur setzen, unterscheiden diese sich doch gewaltig in ihrer Ausführung, was am Ende nicht nur an der Dynamik von Sänger Landon Tewers liegt.

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass das Album mit zehn Song nicht überdurchschnittlich lang ist, jedoch ohne Intros oder ähnlichem auskommt, was heute auch nicht selbstverständlich ist. Mit “Swan Song” ist The Plot In You ein Album gelungen, dass nahtlos an den Erfolg des letzten Albums anknüpfen kann, wenn nicht sogar deutlich überbieten.

Video: The Plot In You – Paradigm

Überblick der Rezensionen
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the-plot-in-you-swan-songSogleich auch kein Song von “Swan Song” deutlich hervorsticht, ist auch bei keinem das Gegenteil der Fall. Auch wenn viele Songs auf die gleiche Struktur setzen, unterscheiden diese sich doch gewaltig in ihrer Ausführung, was am Ende nicht nur an der Dynamik von Sänger Landon Tewers liegt.