“Is it worth it? Can you even hear me?” – Na, schlagen Eure Emo- und Alternative-Disco-Herzen schon höher? Gut, dann sind wir in der richtigen Stimmung für die neue Platte von The Used. Sage und schreibe 16 neue Songs sind auf “Heartwork” zu finden und in die Tracklist haben sich einige namhafte Kollaborateure eingeschlichen.
„Hier treffen Punkrockriffs auf elektronische Drumbeats und Autotune auf Screams – letztendlich ist es ein Kampf zwischen kalkulierten Radio-Hits und experimentellen Ausflügen. Eine absurde Mischung.“
Hohe Erwartungen
Fast 20 Jahre ist die Gründung von The Used mittlerweile her. Laut Auskunft vom Kopf der Band Bert McCracken verbindet “Heartwork” das Beste aus allen Schaffenszeiten von The Used: Den Flair der Platte “Lies For The Liars” und die Emotionen, Aufrichtigkeit und Verwundbarkeit des früheren Werks “In Love And Death”. Die Fans der Band wurden im Vorfeld ordentlich geteased, bis es schließlich zur Ankündigung des mittlerweile achten Studioalbums kam. Entsprechend hoch sind die Erwartungen.
Schwer zu greifen
Für die Produktion der Platte haben sie einmal mehr John Feldman engagiert, der sich für die meisten der bisherigen The Used-Releases erkenntlich zeigt. Gemeinsam mit der Band erschafft er einen einzigartigen Sound, der sich perfekt an allen Schubladen bedient, ohne sich irgendwo hineinstecken zu lassen. Hier treffen Punkrockriffs auf elektronische Drumbeats und Autotune auf Screams – letztendlich ist es ein Kampf zwischen kalkulierten Radio-Hits und experimentellen Ausflügen. Eine absurde Mischung, die ein paar Durchläufe benötigt um sich irgendwie greifen zu lassen.
Kontrovers wie Lakritze in einer gemischten Tüte
Nach jedem Song fragt man sich, wohin die Reise wohl beim nächsten Song gehen wird, denn ein roter Faden wird hier vergeblich gesucht – stattdessen ist in der kunterbunten “Heartwork”-Tüte für jeden was dabei. Das führt aber auch dazu, dass vieles dabei ist, was so kontrovers betrachtet werden kann, wie Lakritze in einer echten gemischten Tüte.
Da trägt es auch nicht gerade zur Schlichtung bei, dass die “Gästeliste” der Platte ein ebenso buntes Potpourri ist, wie die Platte an sich. Mark Hoppus und Travis Barker (Blink-182) geben sich die Klinke mit dem Sänger Jason Aalon Butler von Fever333 und Beartooths Caleb Shomo in die Hand.
Eigenständige Stärke, unbefriedigendes Gesamtbild
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich eine abschließende Meinung nur schwer fassen lässt; mögen die einzelnen Songs (vor allem die Features) teilweise eigenständig sehr stark sein, so ist das Gesamtbild doch eher unbefriedigend. Denn sind wir mal ehrlich: Ein liedgewordenener Poetry-Slam, wie der Titelsong “Heartwork”, ist nicht gerade das, worauf die Welt gewartet hat.