Die australische Death Metal Kombo Thy Art Is Murder meldet sich finsterer denn je zurück und präsentiert auf ihrem mittlerweile vierten Studioalbum „Dear Desolation“ den Soundtrack zum Ende der Menschheit. Thy Art Is Murder widmen sich einen misanthropischen Krieg, der düsterer kaum ausfallen könnte.
Ein finsteres Loch aus Ängsten, Verwüstung und moralischer Verwerflichkeit
Die insgesamt zehn Song kratzen gerne mal an der vier-Minuten-Grenze und Thy Art Is Murder schlagen dem Hörer mit rhythmischen, extremen Metalklängen mitten ins Gesicht. Die thrashigen Riffs treffen auf brachiale Breakdowns und schießendem Schlagzeug. Frontmann CJ McMahon überzeugt einmal mehr mit seinen finsteren Growls, die einem bitterkalte Schauer über den Rücken jagen können. Die düstere Atmosphäre ist allgegenwärtig und zieht den Hörer in ein finsteres Loch aus Ängsten, Verwüstung und moralischer Verwerflichkeit.
Denn auch aus lyrischer Sicht bestreiten Thy Art Is Murder etwas andere Wege, als auf ihren Vorgängeralben. Es geht um Todesängste und Gedanken über die Sterblichkeit, aber auch um Moral, Kultur und Gemeinschaft. Über bindende Verpflichtungen, die sich im gnadenlosen Würgegriff um den Hals schlingen und der Panik, die sich breit macht.
Thy Art Is Murder stellen eine Brutalität zur Schau, die den Misständen dieser Welt gerecht wird
Eine gewisse Art der Panik machte sich sicherlich Ende 2015 auch im Thy Art Is Murder-Fanlager breit, als Frontmann CJ McMahon die Band verließ. Auch wenn Nick Arthur live eine gute Figur machte, dürfte die Erleichterung groß gewesen sein, als McMahon schließlich doch zurückkehrte. Immer hin weiß jeder, der Thy Art Is Murder bereits live erleben durfte, was diese Band – allen voran der Frontmann – für eine Urgewalt ist.
Diese Urgewalt transportieren Thy Art Is Murder nun auch auf ihrem neuen Werk „Dear Desolation“. Unumstritten greift das Böse in der Welt immer weiter um sich und dies lässt auch die Interpretation des Albumcovers zu. Ein großer, grimmig schauender Wolf säugt ein kleines Lamm. So unschuldig ein Lebewesen auch sein mag – es kann sich dem Bösen nicht entziehen. Da helfen auch keine trump’schen Attitüden, das Böse schlichtweg nicht eindeutig beim Namen zu nennen. Mit „Dear Desolation“ stellen Thy Art Is Murder eine Brutalität zur Schau, die diesem Missstand definitiv gerecht wird und an der Freunde der härteren Klänge definitiv ihre Freude dran haben werden.