Toxoplasma und Wasted Zippo live in Hannover

Deutschpunkabend am 10. Oktober im Keller des Bei Chez Heinz: Zu Gast ist die Deutschpunklegende Toxoplasma und diese hat zahlreiche Hits im Gepäck. Und das kommt beim Publikum an und entwickelt sich zu einem richtig guten Konzertabend. Den Auftakt übernimmt mit Wasted Zippo ein Punk mit E-Gitarre als eine Art Alleinunterhalter.

Ein-Mann-Band zum Start

Kurz vor Konzertbeginn ist an diesem Freitag noch nicht ganz klar, ob es eine Vorband gibt. Doch Wasted Zippo aus Hannover räumt dann ab 20:30 Uhr mit den letzten Zweifeln auf. Der Musiker spielt Punksongs mit E-Gitarre, der Rest kommt vom Band, was den Sound recht dumpf erscheinen lässt. Seine Lieder handeln von sozialer Ungerechtigkeit, Polzeigewalt, politischen Unvermögen oder dem derzeit stattfindenden Rechtsruck. Aktueller geht kaum. Songs wie „Polizistenlohn“, „Rechts“, „Deutschland“ oder „Es ist Zeit“ kommen dann auch beim Publikum ganz gut an. Musikalisch ist das Deutschpunk mit 90er Jahre Attitüde. Sprüche wie, „Sind Arbeitnehmer unter uns? Schämt euch!“ unterstreichen diesen Stil. Nach knapp 50 Minuten ist dann Schluss. Das Ein-Mann-Projekt hat aber definitiv einige neue Fans gewonnen.

Bunkerparty 2025

Kurzer Umbau, dann starten Toxoplasma direkt laut und schnell mit „SOS“ und „Vakuum“ durch. Von Beginn an ist das Publikum voll da und tanzt und singt lauthals mit. Die knapp 180 Anwesenden haben direkt richtig Spaß und das schwappt auch auf die Bühne über. Das Konzert steht unter dem Motto „Bunkerparty 2025“. Es folgen Hits an Hits aus alle Schaffensphasen der Band aus Neuwied. Sänger Wally kündigt dabei jeden Song mit ein bis zwei kurzen Sätzen an. Weitere Ansagen macht er dagegen nicht. Toxoplasma lassen eher ihre Musik sprechen und reißen so mit.

Weiter geht es im Set unter anderem mit „Zackzackzack“, „Nahtod 2.0“, „Träumer“, „Uniform“, „Gut und Böse“ oder „Der Teufel verdirbt die Jugend“. Gerade zu Beginn steht mehr das Album „Köter“ im Mittelpunkt, später folgen dann vor allem auch ältere Hits aus den Anfangstagen der Band, die mittlerweile fast 45 Jahre her sind. Musikalisch heißt das, kompromissloser Deutschpunk, den die Band hier permanent ins Publikum feuert.

Deutschpunk-Nostalgie

Sänger Wally, der mit Bassist Stefan die Einzigen aus Band sind, die noch von der Originalbesetzung übrig sind, fordert dass der Nebel abgestellt wird, dann geht es u.a. weiter mit „Leben verboten“, „Platz an der Sonne“, „Bunkerparty“, „Stillstand“ oder „Pass dich an“. Mit „Polizeistaat“ und „Ordinäre Liebe“ bringt das Quartett dann ein Stück Deutschpunk-Nostalgie in Heinz. Nun gröhlt fast jeder der Anwesenden mit und auch die ersten Crowdsurfer sind zu sehen. Was eine Stimmung. Geht noch mehr Stimmung, Spaß und Party? An diesem Abend sicher nicht. Es folgen „Schwarz, Rot, Braun“ und „Asozial“. Dabei springt Wally ins Publikum und alles feiert noch einmal ausgelassen nach knapp 55 Minuten den letzten Song vom Set. Natürlich folgen noch mit „1981“ und „Wir warten“ Zugaben. Dann winkt Wally noch in Publikum und verabschiedet sich mit einem kurzen „Danke, Ciao Leute“, bevor das Licht angeht. So endet ein starker Deutschpunkabend, mit einer echten Legende und Hits zum mitgröhlen. Richtig gut!