Underøath live in Hamburg

Foto: Peter Detje

Underøath läuteten nach den ersten Festivals ihre Tour zum 20ten Geburtstag von “They’re Only Chasing Safety” in Hamburg ein. Auf der Tour, die in Europa startet und die Band im Anschluss in ihr Heimatland führt, spielen Underøath das genannte Album in voller Länge. Auch eine spezielle Vinyl, die nur auf Tour erhältlich ist, hat die Band im Gepäck. Als Support waren an diesem Abend Until I Wake in der Markthalle mit von der Partie. 

Letztgenannte machten dann pünktlich um 20:00 Uhr den Anfang und gaben den Ton im Hinblick auf eine energievolle Performance auf der Bühne vor. Die Metalcore-Formation aus Buffalo, New York war von Beginn an mit dem Auftrag unterwegs den Hamburger:innen ordentlich Feuer unter dem Allerwertesten zu machen. So richtig zünden sollte das Ganze jedoch nicht, denn das Publikum verhielt sich teils noch etwas unterkühlt. Das hielt die Band aber nicht davon ab, für eine halbe Stunde den Fuß auf dem Gaspedal stehen zu lassen. Until I Wake präsentieren einige Songs aus ihrem ersten Album “Inside My Head”, welches via Fearless Records 2022 veröffentlicht wurde und 2023 in einer Deluxe-Version erneut erschien. Es gab schon deutlich schlechtere Opener für ein Konzert. 

“They’re Only Chasing Safety” in voller Länge

Gekommen waren letztlich alle Anwesenden aber für Underøath und die Songs von “They’re Only Chasing Safety”. Nach obligatorischem Umbau und kurzem Intro begannen Underøath mit ihrem Set und spielten zunächst das genannte Album front to back. Dabei versprühte das Quartett, auch 20 Jahre später, dieselbe, ungezügelte Energie auf der Bühne. Und in diesem Fall kam das auch beim Publikum an. Die Markthalle war zwar leider bei weitem nicht bis auf den letzten Platz gefüllt, diejenigen, die gekommen sind, hatten aber ebenso wie die Band jede Menge Energie im Gepäck. In Hamburg nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Erst recht nicht an einem kühlen, verregneten Montagabend. Es ist immer wieder eine Freude der Band dabei zuzuschauen, auf der Bühne herum zu wirbeln und die Songs mit einer unheimlichen Leidenschaft live zu präsentieren. Auch immer wieder beeindruckend ist Drummer Aaron Gillepsie, der neben seinem druckvollen Schlagzeugspiel die Clean Vocals in den Songs beisteuert. Mit Ventilator im Gesicht und wehenden Haaren ist diese Mischung aus Gesang und Schlagzeugspiel fast ein Kunstwerk. Den letzten Song des Albums “Some Will Seek Forgiveness, Others Escape” performte Aaron dann mit Akustikgitarre selbst vorne auf der Bühne und er gab Spencer Chamberlain damit eine kurze Verschnaufpause. Nach “They’re Only Chasing Safety” und Post-Hardcore-Klassikern wie “It’s Dangerous Business Walking Out Your Front Door” und “A Boy Brushed Red Living in Black And White” präsentieren Underøath fünf weitere Songs. Denn wie Spencer auf der Bühne feststellte, sind ein Album und ca. 40 Minuten Spielzeit viel zu wenig. Kann man so unterschreiben. 

Es folgten “Take a Breath” und “Hallelujah” vom neuesten Album “Vouyerist”, “Too Bright Too See, Too Loud To Hear” von “Lost In The Sound Of Separation” und “In Regards To Myself” sowie “Writing On The Walls” vom 2006er Album “Define The Great Line”. Besonders bei den beiden Letztgenannten gingen die Hamburger:innen nochmal in die Vollen. Was bleibt, ist ein kurzweiliger, intensiver Konzertabend, der mehr Besucher:innen verdient gehabt hätte. Für alle, die kamen, hat sich der Ausflug am Montagabend mehr als gelohnt. 

Setlist: 

  1. Young and Aspiring
  2. A Boy Brushed Red Living in Black and White
  3. The Impact of Reason
  4. Reinventing Your Exit
  5. The Blue Note
  6. It’s Dangerous Business Walking Out Your Front Door
  7. Down, Set, Go
  8. I Don’t Feel Very Receptive Today
  9. I’m Content With Losing
  10. Some Will Seek Forgiveness, Others Escape
  11. Take a Breath
  12. In Regards To Myself
  13. Hallelujah
  14. Too Bright to See, Too Loud to Hear
  15. Writing on the Walls