Es war mal wieder soweit: Nothington, die das Bei Chéz Heinz auf vergangenen Touren, schon öfter besucht haben, waren am Sonntag wieder zurück in Hannovers gemütlichstem Keller. Erst vor ein paar Tagen, während der laufenden Tour wurde verkündet, dass die Band sich 2019 auf unbestimmte Zeit auflösen werde. Dies dürfte bei den einheimischen Punkrock-Fans noch einmal besonderes Interesse für diese Show geweckt haben.
Pünktlich um 21.00 Uhr startet die Show mit North Alone. Der aus Osnabrück stammende Singer-Songwriter Manuel North, der mit seinem Folk-Punk sonst auch in Fullband-Besetzung unterwegs ist, hat wie so oft den Violinsten So-Kumneth Sim mit dabei. North Alone stellen dabei heute unter anderem natürlich Songs aus dem neuen Album „Next Stop CA“ vor. Mit dabei hat er auch die sehr eingängige Single „Extralarge“. Auch ein No Use For A Name Cover von „For Fiona“ und mit „Cheers Tony“ eine Homage an den verstorbenen Tony Sly finden sich im Set des sympathischen Folk-Rockers wieder. Die Songs sind mit der Geige zusammen toll arrangiert. Schade, dass es nach einer halben Stunde schon vorbei ist.
Die Energie, die Western Settings auf der Bühne verbreiten ist unbeschreiblich
Da Nothington mit Western Settings noch eine weitere tolle Vorband im Gepäck haben, gibt es jedoch keinen Grund traurig zu sein. Nach einer kurzen Umbaupause steht der Vierer aus San Diego auf der Bühne, bereit die Punkrock-Sause in die nächste Runde zu katapultieren. Die Energie, die Western Settings auf der Bühne verbreiten ist unbeschreiblich. Die Band verzichtet auf lange Ansagen und feuert stattdessen lieber eine Punkrock-Salve nach der anderen ab. Das Heinz ist inzwischen gut gefüllt und die Besucher kommen mit dieser Band weiter in Fahrt. Man darf gespannt sein, wann der Vierer für eine eigene Headliner Tour nach Europa zurückkommt.
„Whoa got so far to go! Whoa don’t have a lot to go on.“
Nun aber wird es Zeit für Nothington, eine Band die seit der Gründung 2006 eine gewisse Institution geworden ist, wenn es um whiskygetränkten Punkrock geht. Diese Tatsache wird von Anfang an direkt untermauert. Die Stimmen von Jay Northington und Chris Matulich klingen stark wie man es von der Band gewohnt ist. Diese Stimmgewalt wird mit den Harmonien von Joe McMahon („Smoke Or Fire“), der bei Nothington seit geraumer Zeit den Bass bedient, noch zusätzlich verstärkt. Mit vier Studioalben im Gepäck hat die Band aus San Francisco inzwischen eine große Menge an Hits angesammelt. So hört man heute natürlich Songs wie „A Mistake“ vom Album „Roads, Bridges and Ruins“ oder die erste Single „Cobblestones“ aus dem aktuellen Album „In The End“. „Whoa got so far to go! Whoa don’t have a lot to go on.“ lauten die Refrainzeilen von „Far To Go“, welches heute Abend ebenfalls nicht fehlt.
Auch wenn Nothington mit der Band wohl fast am Ziel angekommen sind, spürt man hier heute keine Form von Müdigkeit
Auch wenn Nothington mit der Band wohl fast am Ziel angekommen sind, spürt man hier heute keine Form von Müdigkeit. Es wirkt eher so als hätte man gerade erst begonnen. Nach guten 75 Minuten Spielzeit ist nach einer Zugabe dann leider für heute auch Schluss mit dem Punkrock-Paket, welches heute für alle Musikbegeisterten geschnürt wurde. Die Ankündigung, dass die Band vor der Auflösung noch einmal nach Europa kommen werde, hat angesichts der heutigen Show, sicherlich für Freude gesorgt. Man darf gespannt sein, wie es für die einzelnen Bandmitglieder im nächsten Jahr weitergeht. Bis dahin kann man sich noch auf eine letzte, letzte Runde Nothington freuen.
Nothington
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