Die Hardcore/Punk Band Angel Du$t ist im Zuge ihrer Tour in Hannover zu Gast und sorgt zusammen mit Odd Man Out und den hannoverschen Lokalmatadoren Slam Harder für kurzweilige Stimmung im Bei Chéz Heinz.
„Unterstützt lokale Bands, das ist wichtig, sonst sterben sie aus!“
„Unterstützt Angel Du$t und Odd Man Out und schaut beim Merch vorbei. Die Bands sind auf Tour, die können etwas Kohle gebrauchen. Und unterstützt lokale Bands, das ist wichtig, sonst sterben sie aus!“ Slam Harder Frontman Joshua betont, dass er seine Ansagen meistens spontan macht. Dennoch hat er etwas zu sagen. Während Josh spricht, ringt er nach Luft. Bei der Performance ist das verständlich. Seine Bandkollegen liefern den satten Hardcore-Sound und der Sänger wetzt unermüdlich von links nach rechts, hockt sich hin und springt wieder auf. In Sachen Raumnutzung gibt’s deswegen die Bestnote. Allerdings steht im Béi Chéz Heinz auch genügend Raum zur Verfügung. Rund 50 Leute verfolgen die Performance von Slam Harder. Dabei hätte die Truppe aus Hannover bei diesem Heimspiel mehr Zuschauer verdient. Jedes Bandmitglied beherrscht sein Instrument und Songs wie „Subliminal“ oder „Elitist“ haben eine inhaltliche Botschaft.
Odd Man Out – Act Nummer 2 am heutigen Abend – haben ebenfalls eine Message. Diese wird allerdings eher durch klassischen Straight-Edge-Hardcore und weniger durch Ansagen vermittelt. Das erste Mal in Deutschland bekommen die Jungs aus Seattle als Dankeschön ein paar vereinzelte Hardcore-Dance-Moves vom Publikum. Doch gefühlt sind die Spin-Kick-Girls und Windmill-Boys gerade erst heiß gelaufen, als die Kapelle wieder von der Bühne verschwindet. Odd Man Out – over and out und das nach ungefähr zwanzig Minuten. Das ist selbst für eine Hardcore-Show ein kurzes Programm.
So richtig voll wird der Laden auch bei der letzten Band des Abends nicht. Doch das ist Angel Du$t egal. Lieber wird das Leben gefeiert. Nach dem ersten Hit „Stay“ begrüßt Sänger Justice Tripp das Publikum mit: „It’s great to be here, it’s great to be alive“. Die Jungs aus Baltimore sind ein Konglomerat aus unterschiedlichen Hardcorebands, wie zum Beispiel Trapped Under Ice und Turnstile. Allerdings ist die Musik von Angel Du$t kein typischer Hardcore, sondern eine hochexplosive Mischung aus Volbeat und PEARS.
Tempowechsel, gepaart mit Schrei-Gesang, werden von melodischen Sing-Alongs im Rock’n’Roll Stil eingefangen. Schade nur, dass Angel Du$t auf ihren Platten besser klingen als live. Sänger Tripp kann sich am heutigen Abend nur schwer gegen die Wall of Soundbrei seiner Bandkollegen durchsetzen. Da hilft auch die Unterstützung des textsicheren Fankerns vor der Bühne nicht. Doch trotz Sound-Mankos haben alle Spaß. Nach dem regulären Set gibt es noch zwei Zugaben und schon machen sich Angel Du$t aus dem Staub. So ist das Heinz bereits gegen 22.15 Uhr leergefegt.
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