Am 16. Oktober sind Bad Nerves erstmals in Hannover zu Gast. Die junge aufstrebende Band aus England steht dabei für schweißtreibende Shows. Hannover ist tatsächlich nur eine von zwei Deutschlandstationen und so ist das Lux ziemlich gut gefüllt, als es gegen 20.00 Uhr los geht. Den Auftakt übernehmen dabei Moltke & Mörike aus Ulm.
Moltke & Mörike: Lieder über das Rauchen und mehr
Das Trio aus Ulm kommt direkt von Beginn gut beim Publikum an. Musik gibt es dabei vom aktuellen Album „Pogopop“, aber auch von der neuen Single „Apartment 110“ und von der am Freitag erscheinenden neuen EP „Keine Antwort!“. Die Musik ist deutschsprachig und vereint Elemente aus Powerpop, Indie Rock sowie etwas Punk. Pogopop als Stilbezeichnung passt hier schon ganz gut. Denn Moltke & Mörike sind schnell, rau und machen ziemlich Druck. Die Texte handeln von Gentrifizierung, Alltagsproblemen, dem Kampf gegen Nazis und sehr gerne vom Rauchen. „Irgendwie schreiben wir sehr gerne Lieder über das Rauchen, die wir gerne an alle Raucher richten, verrät Sänger Erik dann auch. Es folgen „Hast Du heute schon geraucht“ und das ebenfalls neue „Nervös rauchen“. Die Band ist sehr happy, die Chance als Vorband für die Bad Nerves auf den beiden Shows in Deutschland bekommen zu haben und hat sichtlich Spaß. Und so gibt es nach knapp 30 Minuten Spielzeit auch mehr als nur Höflichkeitsapplaus der Anwesenden.
Bad Nerves: Pure Energie
Nach einer doch etwas längeren Umbaupause geht es dann kurz nach 21.00 Uhr endlich weiter. Mittlerweile sind gut 130 Zuschauer vor Ort, als die Bad Nerves direkt loslegen. Sänger Bobby Nerves trägt Sonnenbrille und eine schwarze Jacke. Sofort kommt Stimmung auf und das Quintett legt die Messlatte sehr hoch. Schwerpunkt des Sets ist das aktuelle gleichnamige Album aus dem Jahr 2020. Und so beginnt man mit „Don´t Stop“ und „Baby Drummer“ mehr als schwungvoll und mitreißend. Überhaupt ist die Show der Band aus Essex unglaublich energiegeladen, fesselnd und lässt kaum Wünsche übrig. Der Sound ist Klasse, die Stimmung kaum zu toppen und auch die Band hat sichtlich Spaß und verausgabt sich völlig.
Musikalisch vereinen die fünf Jungs hier Garage Punk, Bugglegum Punk, Rock`N Roll und etwas Powerpop zu einer wirklich grandiosen Symbiose. Sänger Bobby begrüßt die Anwesenden und dann geht es sofort weiter. Was ein Stageacting was Bobby hinlegt, aber auch der Rest muss sich da nicht verstecken. Es folgen Songs wie „Palace“, „Terminal Boy“ und die Aussage „Rock`N Roll Lives“ von Bobby könnte nicht besser passen, als an diesem Abend. Gitarrist George Berry ist wie ein Derwisch unterwegs und immer wieder auch auf den Knien zu finden. Weiter geht es mit „Radio Punk“, „Bored Of Babies“ und „USA“. Passend dazu ist die Band gerade von einer kleinen Tour durch die USA zurückgekehrt.
„Fucking Awesome Hannover“
Bobby zeigt sich dann auch wirklich begeistert von Hannover. Dafür, dass wir noch nie hier war, sei das heute eine Wahnsinnsstimmung und das sei „Fucking Awesome“, so der Sänger. „Electric 88“ und „Alright“ sind als nächstes an der Reihe, bevor es mit „Can´t Be Mine“ noch einmal zu einer Steigerung kommt. Denn der Hit wird lauthals mitgegrölt. „Last Beat“, “Mad Mind” und “Dreaming” beschließen das reguläre Set. Bobby bedankt sich noch einmal artig auf Deutsch, dann gibt es noch zwei Zugaben die nicht wirklich geplant erscheinen, u.a. das Ramones-Cover „Cretin Hop“.
Hannover gibt noch einmal alles, bevor es dann nach knapp 40 intensiven Minuten mit tobenden Applaus zu Ende geht. Großartiges Konzert, voller Power und schweißtreibender Energie. Unglaubliche Performance, die Bock auf mehr macht. Bad Nerves dürfen, müssen und werden ganz sicher wiederkommen.