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Chelsea Wolfe und Brutus in Hannover

Die Meisterin des Goth/Folk/Doom/Metal/Pop Chelsea Wolfe aus Los Angeles stellt im Rahmen ihrer Europa-Tour ihr neuestes Werk “Hiss Spun” vor (CD-Review). Am heutigen Abend begleitet sie die belgische Band Brutus, die das Ohr der Zuhörer mit Klängen verwöhnen, die irgendwo zwischen Post/Hardcore/Metal und Alternative liegen.

Chelsea Wolfe ziehen alle in ihren Bann

Um 20.00 Uhr öffnen sich die Türen des Indiego Glocksee. Schon jetzt erkennt man die bunte Mischung an Musikgenre der Konzertbesucher die Chelsea Wolfe anzuziehen scheint. Von mitteljung bis mittelalt, ob Punks über Dreadlocks sowie Gothic, Metaller bis hin zu “normalen” Leuten – alle möchten sich heute von Chelsea Wolfe beschallen lassen. Ausverkauft ist das heutige Konzert allerdings nicht, die Abendkasse ist noch geöffnet.

Brutus machen schon mal einen ordentlichen Anfang

Obwohl die erste Etage des Veranstaltungsortes schon gut gefüllt ist, lässt der Beginn noch auf sich warten. Man munkelt, dass die Vorband erst spät angekommen ist. Um 21.15 Uhr geht es dann doch endlich los und Brutus aus Belgien betreten die Bühne. “Burst” ist der Titel ihres Debüt-Albums, welches sie am heutigen Abend vorstellen. Außergewöhnlich ist, dass Stefanie Mannaerts nicht nur am Schlagzeug sitzt, sondern auch die Sängerin der Band ist.

Sie starten mit dem Song “March”, der gleich energiegeladen nach vorne geht und sofort die langen Haare im Publikum fliegen und rotieren lässt. Stefanie überzeugt mit starker Stimme, die sie je nach Song unterschiedlich einsetzt. Besonders beim Song “All Along” schreit sie sich förmlich die Seele aus dem Leib. 45 Minuten und zehn Songs später verlassen Brutus die Bühne. Gitarrist Stijn Vanhoegaerden lässt es sich jedoch nicht nehmen, noch schnell vom Publikum zu erfragen, wie das Fußballspiel der belgischen Nationalmannschaft ausgegangen ist, welches zeitgleich lief. Als Dank verschenkt er Plektren und Wasser.

“I left my eyes, I slow my gait..”

Nach einer – nicht nur gefühlt – ewigen Umbaupause wird Chelsea Wolfe unter tosendem Applaus um 22.40 Uhr endlich in Empfang genommen. Der Song “Welt” vom neuesten Album “Hiss Spun” wurde hierfür als Intro gewählt und sorgt mit den sphärischen Klängen gleich für eine gespannte Stimmung im Raum. “I left my eyes, I slow my gait..”

Weiter geht es mit “Spun”. Man möchte am liebsten die Augen schließen und nur die Musik spüren. Dies wäre allerdings schade, denn es gibt auch einiges zu sehen: Chelsea gibt sich ihrer Musik hin, singt und schreit und flüstert und zieht das Publikum so in ihren Bann. Der Mikrofonständer ist in Wolfshaar gehüllt und ihren Arm ziert ein großes Schlangenarmband. Sie trägt ein schlichtes schwarzes Kleid und sieht einfach nur wunderschön darin aus. Ohne Probleme bedient sie die Pedals mit ihren 10 Zentimeter Plateau-Absätzen und zeigt durch ihre Bewegungen beim Gesang, wieviel Gefühl sie in Werk legt. Schlagzeugerin Jess Gowrie sorgt dabei durch ihre harten Rhythmen für eine starke Atmosphäre.

Bass-Klänge, die bis ins Mark gehen

Insgesamt 14 Songs, die meisten vom neuesten Album, bekommt das Publikum heute zu hören. Nach einer guten Stunde ist der Auftritt allerdings leider schon vorbei. Als Zugabe spielen sie noch “Carrion Flowers”, zu dem nochmal das Haar geschüttelt werden kann.
Nach “Scrape” verabschieden sie sich allerdings endgültig von der Bühne. Was bleibt ist allerdings dieses wohlige Gefühl im Bauch, das vom einschlägigen tiefen Bass-Sound hervorgerufen wurde.

Chelsea Wolfe

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Brutus

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Tabea and Christina

Tabea erzählt mittlerweile nur noch mit vorgehaltener Hand, dass sie mit Avril Lavigne ihre Liebe zur Musik entdeckt hat. Zum Glück ging der Weg dann weiter über Green Day zu den Ärzten und den Wohlstandskindern. Irgendwie im Deutschpunk hängen geblieben, aber mittlerweile auch stimmungsabhängig offen für andere Genre - von ganz ruhig bis Screamo ist einiges dabei. Ansonsten testet sie sich gerne durch die Craftbeer Welt und weiß einen guten Whisky zu schätzen.

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Tabea and Christina

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