„These songs just scream fun“ – Deez Nuts Frontmann JJ Peters stellt unmissverständlich klar, was auf dem neuen Album „You Got Me Fucked Up“ der australischen Hardcore/Punk Band Sache ist. Als Co-Producer haben sich die Deez Nuts für die rund zehn neuen Songs niemand geringeren als Andrew Neufeld von Comeback Kid und Sights & Sounds ins Boot geholt. So schrieb die BAnd ihre Songs dieses Mal in Toronto, anstatt in New York City und nahmen sie in Los Angeles, anstatt in Boston auf – dies hat natürlich (laut Band positive) Auswirkungen auf die Songs. So versprechen sie auf dem neuen Album „ten bangers“. Klingt vielversprechend? Definitiv!
„Die Deez Nuts halten ihr Wort: Den angekündigten frischen Wind haben sie voll und ganz in ihren neuen Songs untergebracht“
„If you don’t evolve, you die“
“Es bringt den frischen Wind, den wir und unsere Fans vermisst haben. Was am deutlichsten am Songwriting, unserer Performance und dem Vibe des ganzen Albums auffällt, ist sicher, dass wir zu unserem typischen Party-Sound zurückgefunden haben“, erklärt JJ Peters weiter. Dabei verfolgt er nicht, wie viele andere die Philosophie, dass man etwas, das nicht kaputt ist, nicht reparieren muss, sondern, dass Stillstand der sprichwörtliche Tod ist. Und Deez Nuts nutzt er hier als Vehikel. Dabei geht er sogar so weit, dass er „You Got Me Fucked Up“ als wichtigstes Deez Nuts Album seit „Stay True“ bezeichnet.
Schon das Albumcover lässt die positive Stimmung vermuten. Und tatsächlich: Schon der Opener und Vorabsingle „Singalong“ lässt die sonstige prollige Attitüde des Vierers aus Melbourne im Refrain weitestgehend missen. Also das, was die Deez Nuts auf ihren letzten Werken ausgemacht hat. Der Mix aus gewohnter Härte und pop-punkigem Partysound wirkt dabei teils (noch) nicht ganz rund („Crooked Smile“), gerade weil JJ Peters Vocals leider streckenweise nicht ganz zur Geltung kommen. Fans der alten Stunde werden wohl eher mit Vertretern wie „You Gotta Feel Me“, „Bitterest End“ oder „Fools Gold“ glücklich, doch der neue Stil steht den Deez Nuts gut und spiegeln vor allem die unbändige Spielfreude der Band auf den Liveshows wider.
Ein Schritt aus der Komfortzone
Neben dem teils neuen Sound wagt sich auch JJ Peters in neue Gefilde, lässt seine Stimme deutlich melodiöser werden („Get A Grip“) und wagt sich aus den Rap-Shouts hinaus, was den Songs gut steht. Auch die Gangvocals auf dem Album präsentieren sich stark. Natürlich lassen Deez Nuts auch nicht an gewöhnter Härte und Breakdowns missen, die sie allerdings des Öfteren gekonnt mit ihrem neuen lockeren Stil verbinden („You Got Me Fucked Up“).
Deez Nuts halten ihr Wort: Den angekündigten frischen Wind haben sie voll und ganz in ihren neuen Songs untergebracht. Vor allem live werden die neuen Vertreter sicherlich viel Spaß bringen.