Dropkick Murphys in Hannover

Dropkick Murphys
Foto: Maria Graul

Let’s Go Murphys“ hallt der traditionelle Fangesang bereits durch die große Halle der Swiss Life Hall in Hannover. Rund 4000 Besucher sind heute Abend gekommen, um gemeinsam mit den DROPKICK MURPHYS dem Folk Punk zu frönen. Im Publikum können bereits zahlreiche DROPKICK MURPHYS T-Shirts gesichtet werden, als um kurz vor 20.00 Uhr SKINNY LISTER als erste Band den Abend eröffnen.

What a pleasure!

Ebenso wie der heutige Headliner haben SKINNY LISTER ein neues Album veröffentlicht, das auf den Namen „Devil Heart Fight“ getauft wurde. Vor der Bühne siedeln sich bereits erste Zuschauer an, lassen aber noch Platz für den ein oder anderen Besucher. SKINNY LISTER lassen sich davon nicht beirren und geben ab den ersten Klängen Vollgas. Besonders die Dame im Bunde – Lora Thomas – wirbelt in ihrem geblümten Kleid auf hochhackigen, knallroten Schuhen über die Bühne und animiert zur Interaktion. Hier zeigt sich das Publikum kooperativ, klatscht, wippt im Takt mit, spendet Applaus und schießt das ein oder andere Erinnerungsfoto. „Hannover! It´s a pleasure to be here!“ bedanken sich die Briten.

Kontrastprogramm bieten die Bostoner SLAPSHOT: „Wir sind keine Metalcoreband„, stellt Frontmann Jack Kelly auf erstaunlich gutem Deutsch klar. „Wir sind eine Hardcoreband!„. Oldschool Hardcore mit einer Prise Punk ist wohl das, was SLAPSHOT am treffendsten beschreibt. Kelly bellt in sein Mikrofon und lässt sich zur ein oder anderen Tanzeinlage hinreißen, während Schlagzeuger Corey Koniz mit seinem schwarz-weißen Bandana um der Stirn den US-amerikanischen Oldschool Hardcore kaum besser hätte verkörpern können.

Was Mama sagt, wird auch gemacht

Sanft erklingt die zarte Stimme von Sinéad O’Connor, die die irische Ballade „Foggy Dew“ singt, während es in der Swiss Life Hall dunkel ist und lediglich grüne Scheinwerfer die Menge streifen: „While the world did gaze, in deep amaze, at those fearless men, but few, who bore the fight that freedom’s light might shine through the foggy dew„.

Anschließend ist der Saal durchdrungen von „oh oh„-Chören des Openers „Sunday Hardcore Matinee“. Ein riesiges weißes Tuch versperrt die Sicht auf die Bühne, dank Scheinwerfer erkennt man bereits die Silhouetten der DROPKICK MURPHYS. Das Tuch fällt und Sänger Al Barr begrüßt sein Publikum auf deutsch. „Alle mitsingen!“ feuert er die grölende Menge immer weiter an. Bierbecher fliegen in die Luft und auf die Bühne, Fäuste schellen empor und auch auf den Sitzplätzen wird ordentlich im Takt mitgewippt.

How is everybody doing tonight?“, erkundigt sich Al Barr bei seinem Publikum. „Ich kann ein bisschen deutsch„, erklärt er. Immerhin stamme ein Teil seiner Familie aus Süddeutschland. „Und darum muss ich auf der Bühne etwas deutsch reden, meinte meine Mama.„. Und was Mamas sagen wird verdammt noch mal auch gemacht!

„We’ll meet again, don’t know where, don’t know when“

Vom neuen Werk „11 Short Stories Of Pain & Glory“ präsentieren die DROPKICK MURPHYS Songs wie „Sandlot“, „Blood“ und „Paying My Way“. Aber auch Freunde älterer Vertreter kommen beispielsweise mit „The Warrior’s Code“, „The Wild Rover“ und „Barroom Hero“ auf ihre Kosten.

Und was wäre ein DROPKICK MURPHYS Konzert ohne „I’m Shipping Up To Boston“ und „The Boys Are Back“? Zu ersterem Song werden einige weibliche Besucher auf die Bühne gebeten und schließlich dürfen natürlich auch die werten Herren folgen.

Mit etwas Konfetti auf der Bühne findet der Abend ein Ende. Ein Abend voller großartiger Musik, guten Freunden, dem ein oder anderen kühlen Bier und vor allem viel irischem Geist. Ganz passend beenden die DROPKICK MUPRHYS das Set mit dem letzten Song ihrer neuen Platte „Until The Next Time“, der sicherlich genau für diese Momente geschrieben wurde: „We’ll meet again, don’t know where, don’t know when. We all had a good time and we’re sad to see it end„.