Gnarwolves – Outsiders

Auf die Skateboards, fertig, los! „Do you ever worry that time might slip away“ eröffnen Gnarwolves den Song „The Waiting Line“ ihrer 2015er 4-Song-EP „Adolescence“. Verdammt, ja! Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums ins Land gezogen. Mit Outsiders veröffentlichen die Briten nun ihr zweites Studioalbum via Big Scary Monsters.

Gnarwolves mit ihrer wunderbar authentische Skatepunkphilosophie

Aufregender, energiegeladener, alternativer Punkrock in bekannter Gnarwolves Manier beschreibt das neue Album „Outsiders“ ziemlich genau. Das Trio aus Brighton geht deutlich gewachsen in eine neue Runde und beschäftigt sich mit Themen wie Selbstwahrnehmung und persönlicher Reife. Mit intelligenten Texten, Witz und weiterhin authentischen jugendlichem Charme heben Gnarwolves ihr Songwriting definitiv auf die nächste Stufe. Ihre wunderbar authentische Skatepunkphilosophie lassen sie dabei jedoch keineswegs hintenüberfallen.

Der leichte Weg ist selten der Klügste und wahrscheinlich auch nicht der Beste

Getreu dem Motto „volle Kraft voraus“ zündet der Opener „Straitjacket“ durch die Decke. Eine Zwangsjacke lässt sich der Außenseiter jedoch nicht aufdrängen und streckt bei „Car Crash Cinema“ und „Wires“ den Mittelfinger in die Höhe. Letzteres ist eine der Motivationshymnen dieser Platte. „Well I slept for days but I didn’t dream. I’ll walk the wire the balance beam“ singt Frontmann Thom und erinnert, dass der leichte Weg selten der Klügste und wahrscheinlich auch nicht der Beste ist. Gleichgültigkeit und Frustration meets Hoffnung und Zuversicht.

Die kratzigen „English Kids“ überzeugen mit ihrem eingängigen „Argument“

„Paint Me A Martyr“ übergibt frustriert und geladen an die kratzigen „English Kids“, die mit ihrem eingängigen „Argument“ klar überzeugen. Bisschen ausgeruht? Reicht auch schon wieder! „The Comedown Song“ stiftet mit seiner Durchschlagskraft ohne Zweifel zu „Talking To Your Ghost“ an, was letztlich einstimmig kopfwippend abgenickt werden kann. „Channeling Brian Molko“? Jetzt aber schnell! Mit Placebo kann man auch nie so wirklich was falsch machen. Endspurt: Bevor man den Gnarwolves hoffnungslos verfällt, heißt es kurz und knapp „Shut Up“.

Schöner kann man ein Album kaum beenden. Schließt man den Kreis, lässt sich herausstellen: Wenn Dich jemand in Ketten legen will, zeig ihm den Mittelfinger und dreh Dich um. Sag ihm er soll den Mund halten und mach Dein Ding – auch wenn der Weg nicht immer frisch betoniert ist. Starke Nummer aus dem Hause Gnarwolves.