HÆCTOR präsentieren den Song „Edges“

Haector Edges
Foto: Tom Wald

Edges„, die neue Single der Hamburger Band HÆCTOR feierte kürzlich Videopremiere. Es ist der wohl politischste und persönlichste Song des Quartetts. Thematisch setzt man sich mit einer kritischen und mahnenden Erinnerung an die Reichspogromnacht auseinander. Es ist die fünfte Singleauskopplung aus dem voraussichtlich im Frühjahr 2022 erscheinenden Debütalbum „Modern Urban Angst“.

In „Edges“ beschreibt die Band das ambivalente Gefühl gegenüber dem eigenen Zuhause, das sich bei tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen einstellen kann. Jeder kennt das warme, vertraute Gefühl, wenn man in seine Heimat fährt, den Ort seiner Kindheit und Jugend. Das kann der Hamburger Hafen, der Kölner Dom oder auch das Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen sein. Dieser Anblick erzeugt einfach nur Freude. Doch, was wenn diese Freude aufgrund äußerer Umstände auf einmal getrübt wird? Von dieser Entfremdung, dem ambivalenten Gefühl zur eigenen Heimat erzählt die neue Single „Edges“ der Hamburger Band HÆCTOR.

Ich komme aus Sangerhausen im Südharz, nahe dem Kyffhäuser-Denkmal. Seitdem ich 2008 zum Studieren nach Hamburg gegangen bin, war es immer mein Heimatsymbol. Seit der Flüchtlingskrise hat die AFD in meiner Heimat mehr als 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Und das Denkmal ist ein wenig beschmutzt, weil der ultrarechte Flügel der AFD dort seine Jahrestreffen abhält.<span class="su-quote-cite">Martin Wendt</span>

Selbstverständlichkeiten wie Frieden und Wohlstand treten in den Hintergrund und Erinnerungen von schlimmen Dekaden des vergangenen Jahrhunderts verschwimmen immer mehr.

Ich bin sicherlich nicht der einzige aus den neuen Bundesländern, der seine Heimat dem attraktivem Großstadtleben geopfert hat. Jetzt schaut man zurück auf seine Ursprünge und bekommt ein beklemmendes Gefühl. Habe ich da vielleicht auch eine gewisse Mitschuld?<span class="su-quote-cite">Martin Wendt</span>

Video: HÆCTOR – Edges