Nachdem Heaven Shall Burn gemeinsam mit Trivium bereits Anfang des Jahres auf großer Europa Tour waren, spielt die Band nun die „Summer Battles 2023“. Damit sich der Sommer auch lohnt spielen Heaven Shall Burn zwischen den großen Festivals immer wieder kleinere Clubshows mit wechselnden Vorbands. So macht die Band also nach ihrem Auftritt zur Primetime auf dem Wacken Festival halt in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Unterstützt werden Heaven Shall Burn von Bleed From Within aus Schottland und Shadow Of Intent aus den USA.
Nichts mit ruhigem Sonntag
Den Start machen Shadow Of Intent um 19.00 Uhr. Die Band spielt technisch anspruchsvollen Deathcore und verzichtet gänzlich auf cleane Vocals. Das Capitol ist zu diesem Zeitpunkt bereits ordentlich gefüllt und die Temperaturen sorgen bereits bei der ersten Band für Schweißperlen auf Stirn und Nase. Die Band spielt ein gutes 30 Minuten Set und schafft es das Publikum schonmal auf Touren zu bringen.
Bildergalerie: Shadow Of Intent
Klassischer Metalcore
Nach einer Umbaupause starten Bleed From Within pünktlich um 20.00 Uhr. Die Band war bereits 2018 zusammen mit As I Lay Dying im Capitol zu Gast. Hier geht es jetzt noch etwas derber zur Sache und Sänger Scott Kennedy animiert das Publikum zum mitmachen. Insgesamt spielt die Band acht Songs aus den letzten beiden Alben „Shrine“ von 2022 und „Fracture“ aus 2020. Bleed From Within können als klassische moderne Metalcoreband bezeichnet werden. Melodische Parts und cleane Vocals kommen ebenso im Reportoire der Band vor wie harter Mosh und einem sehr technischen Gitarrenspiel. So liefert die Band solide ab und bereitet den Weg für Heaven Shall Burn.
Bildergalerie: Bleed From Within
Tag 1 nach Wacken
Als letzte Band des Abends werden nun Heaven Shall Burn erwartet.
Das Bühnenbild sieht aufgrund der kleinen Bühne im Capitol leider etwas trostlos aus. So passen hier wahrscheinlich gerade so 2% der kompletten Produktion rein. Wer den Auftritt auf dem Wacken Festival gesehen hat, weiß was die Band eigentlich im Transporter hat. Dementsprechend fällt auch die Umbaupause überschaubar aus und Heaven Shall Burn betreten um kurz nach 21.00 Uhr die Bühne.
Nach dem üblichen Intro „Awoken“ der „Iconoclast“ startet der Auftritt mit „Endzeit“ und einer Wand aus Rauch. Ich glaube das ist exakt der selbe Opener seit über 10 Jahren, sorgt aber jedes Mal aufs neue für Gänsehaut und ein vertrautes Gefühl.
Weiter geht es mit „Bring The War Home“, „Übermacht“ und „Protector“. Zwischen den Songs erzählt die Band in bekannter HSB Manier manchmal Blödsinn und manchmal Wahres.
In der Mitte des Sets kommt der „Hase“, einer der Gitarrentechniker auf die Bühne und spielt mal eben den Song „My Heart And The Ocean“ mit und verschwindet so schnell wie er gekommen ist wieder. Im weiteren Verlauf fordert Sänger Marcus das Publikum zu einem Circle Pit durch Konzert- und Vorraum des Capitols auf. Er erinnert sich an frühere Konzerte in Hannover wo das laut seiner Erinnerung kein Problem gewesen wäre.
Da lässt sich das Publikum nicht zweimal bitten und sorgt für ordentlich Bewegung. „Voice Of The Voiceless“, „Godiva“ und „Hunters Will Be Hunted“ bringen die Crowd so richtig ins Schwitzen. Nach zwei Blöcken von Zugaben spielen Heaven Shall Burn mit “Valhalla“ ihren letzten Song des Abends und entlassen die Zuschauer:innen in die Nacht.
Alle Bands haben stabil abgeliefert und es zeigt sich einmal mehr, dass es vermutlich kaum möglich ist eine schlechte Heaven Shall Burn Show zu sehen. Das letzte Album „Of Truth And Sacrifice“ ist nun auch schon drei Jahre alt, sodass die Band bestimmt im Herbst neues Material aufnimmt. Die Summer Battles laufen noch bis zum 20. August und finden ihren Abschluss auf dem Highfield Festival.