Hi! Spencer und Portmonee in Hannover

Hi! Spencer am 10.04.2019 live im Lux Club in Hannover
Foto: Jenny Bank

Hi! Spencer aus Osnabrück starten ihre “Raus und weiter”-Tour im Lux Club in Hannover. Über den ganzen Tag nimmt uns die Band durch ein Instagram-Takeover mit auf ihre Reise. Man konnte den Jungs dabei zusehen, wie sie den Wagen beluden, die neue Brille des Sängers präsentierten und mit einem Augenzwinkern eine Umfrage zur Löschung unseres Accounts starteten. Immer ein Spiel mit dem Feuer, wenn man jungen, motivierten Bands die Kontrolle überlässt. Kurz vor Beginn der Show ist das Lux ausverkauft. “Der ganze Bums hier ist ausverkauft! Ausverkauft ist ein schönes Wort”, freut sich Sänger Sven. Etwa 200 Gäste trudeln nach und nach ein und füllen den Platz vor der Bühne bereits passend zum Support Portmonee aus Berlin.

“Der ganze Bums hier ist ausverkauft! ausverkauft ist ein schönes Wort”

“Ich will, dass Ihr Euch verausgabt und aus den ersten zaghaften Bewegungen viel, viel mehr wird”

Um 20.00 Uhr betreten die Jungs von Portmonee die Bühne. “Hallo Hannover! Schön, dass Ihr da seid”, begrüßt der wuschelhharige Sänger die Zuschauer. Mit insgesamt sechs Bandmitgliedern auf der Bühne ist der Platz bis auf den letzten Zentimeter ausgereizt.

Das Set wird mit “Hin & Her” eröffnet. Ein leichtes Mitwippen im Publikum lässt sich bereits jetzt beobachten. Portmonee bringen tanzbare Indie-Songs mit Message mit, so zum Beispiel “Wild Wild East” der ein bisschen Ost-Flair in den Westen bringt und den Drogenkonsum von Freunden thematisiert. “Ich will, dass Ihr Euch verausgabt und aus den ersten zaghaften Bewegungen viel viel mehr wird”, motiviert die Truppe die Zuschauer und stimmt passend zu seinem Shirt die Single “Chili” an.

Bildergalerie: Portmonee

“Für’n Mittwochabend reicht’s, habt Ihr Spaß?”

Um 21.00 Uhr betreten Hi! Spencer die Bühne und werden mit Applaus in der Leinestadt willkommen geheißen. Mit “Wo immer du bist” und “Trümmer” startet die Band ihren Auftritt. Ab “Weck mich auf” ist das Publikum nicht mehr zu halten und hüpft, singt und pogt ausgelassen zur Musik mit. “Für’n Mittwochabend reicht’s, habt Ihr Spaß?”, reagiert Sven, der heute schon optisch mit einem CDU-Abgeordneten verglichen wurde, auf die motivierte Meute.

Beim Song “Tel Aviv” rastet das Lux komplett aus, Gitarrist Malte legt seine Gitarre ab und mischt sich mit unter die Menge. Es entsteht sogar ein Moshpit, der nicht von schlechten Eltern ist. Dass die Band nicht nur mitreißende Musik macht, sondern auch gut unterhalten kann, stellt sie unter Beweis, als ein Spot auf den Merchstand gerichtet wird und Sven mit Marktschreiercharme und Klavieruntermalung jeden Bandartikel anpreist – vom Shirt über den Jutebeutel bis hin zur CD, denn “natürlich haben wir auch CDs, wir sind ja schließlich ‘ne Band”. Die Lacher sind auf seiner Seite.

Bildergalerie: Hi! Spencer

„Wir sind schließlich im 21. Jahrhundert“

Im Februar spielten die Jungs bereits in Hagen a.T.W. bei Osnabrück ein Vorabkonzert zum Einstimmen in die Tour. 500 Zuschauer kamen. Sven erzählt von diesem Abend und davon wie die Zuschauer noch lange weitersangen, obwohl die Band die Bühne bereits verlassen hatte und dass, wenn dies heute in Hannover auch annähernd so gut klappt, die Stadt einen noch größeren Platz in seinem Herzen hätte. Hi! Spencer verlassen die Bühne und Hannover singt weiter.

Der Chor hält an, bis die Jungs für ihre Zugabe zurück auf die Bühne kommen. “Das einzig blöde an dieser Chor-Nummer ist halt, dass dem Publikum nicht die Chance gegeben wird, eine Zugabe einzufordern. Aber wir sind schließlich im 21. Jahrhundert und da braucht man das nicht mehr”, witzelt Sven. Hannover soll seine Zugabe bekommen und wird ausgepowert und verschwitzt in die Nacht entlassen.