Schwedische Metalbands sind in der Szene schon lange kein Geheimtipp mehr. So auch nicht Imminence, die seit zehn Jahren zusammen Musik machen und mit „Turn The Light On“ nun ihr drittes Album raushauen. Dazu ist die Band auch extra nach Schweden gefahren, um mit Bert und Eric Poncet von Chunk! No, Captain Chunk! In einem Studio zu hocken und Musik zu schaffen. Wohlmöglich haben sich das Quintett und die Produzenten sich viele Nächte mit Fika (zu Deutsch: Kaffee) um die Ohren zu schlagen, um ihren Fans dieses Album zu kredenzen. Ihr könnt Euch noch nicht entscheiden, ob Ihr es Euch kauft? Vielleicht hilft ja unser kleiner „Album Rundown“, die Entscheidung zu erleichtern.
„Im Norden weiß man, wie man Musik macht!“
Keine Chance für Genre-Stempel
2019 ist das Jahr der Jubiläen, haben doch viele Bands dieses Jahr bereits eine Dekade zusammen Musik gemacht. So auch die Jungs aus Malmö. Das Gute Stück ist 14 Lieder lang und verspricht Gutes. Song Nummer eins „Erase“ ist ein sehr guter Einstieg in das Album. Ruhig beginnt eine Gitarre zu spielen und Sänger Eddy Berg fängt mit seiner leidigen, aber wohlklingenden Stimme zu singen. Viel härter werden die Klänge des Liedes nicht und man fragt sich kurz „Ist das noch Metalcore?“ Dieses Lied in eine Schublade stecken zu wollen fällt schwer, muss man aber auch nicht tun. Generell ist es schwer den fünf Musikern einen Genre-Stempel zu verpassen und das beweisen sie mit jedem der einzelnen Songs.
Vor Veröffentlichung des Albums setzten die Schweden auf YouTube und ihre Facebook-Fans. Zwei der Lieder sind der Masse so bereits bekannt und ein Wiederhören mit einem alten bekannten Lied ist zu hören. „The Sickness“ wurde noch einmal komplett neu gemischt und leitet nun das Mittelfeld der Platte ein. Sehr verändert klingt das Lied allerdings nicht. Höchstens ein bisschen dunkler. Macht aber nichts – war ja vorher schon ein gutes Stück!
Durch und durch solide
Auch nach der Hälfte der Lieder wird es einem nicht müde oder langweilig. Große Überraschungen bleiben leider aus und auch Gastauftritte gibt es nicht. Die Band setzt voll und ganz auf sich und ihr Können. Der Sound von Imminence ist anders als der anderer Bands und definitiv etwas experimentell. Das ist aber genau das, was die Band so ausmacht. Auch die Violine – gespielt vom Sänger höchstpersönlich – kommt wieder zum Einsatz.
Es gibt auffallend wenig Violinisten in der Metal- und/oder Rockszene und so haben Imminence definitiv einen Trumpf in der Tasche. Die Violine klingt nicht nur gut, sie entschleunigt die sonst eher härtere Musik ein wenig. Einschläfernd ist es nicht. Das ein oder andere Lied lädt auch zum Mitwippen und Mitsingen ein. Das Album ist zusammenfassend durch und durch solide. Es fängt stark an, bleibt stark und wird definitiv nicht schwächer.