In Hearts Wake – Ark

Byron Bay ist für eine ganze Reihe guter Bands bekannt, darunter auch die Jungs von In Hearts Wake, die nun ihr mittlerweile viertes Album „Ark“ veröffentlichen. Wer sich mit dem Quintett aus Australien schon ein wenig beschäftigt hat, wird bereits nach dem ersten Blick aufs Cover erraten können, um welches Thema es diesmal geht. Der Albumname ist auf dem Cover mit einem Wellen verzierten Kreis umrandet, also kann es ja nur um das Thema Wasser und Ozeane im ökologischen Sinne handeln. Der Weg, den die Band bereits mit den Alben „Earthwalker“ und „Skydancer“ eingeschlagen haben, wird mit „Ark“ konsequent weiter verfolgt.

„Who’s steering the Ship?“

Und tatsächlich hört man direkt im Intro-Track, welcher ebenfalls den Titel „Ark“ trägt, leichtes Meeresrauschen und Möwengeschrei. Bis diese Szenerie in ein kurzes und melodiöses Instrumental-Intro übergeht, welches den eigentlichen Opener „Passage“ einläutet. Dieser legt auch gleich los wie die Feuerwehr. Aggressive Shouts von Frontmann Jake Taylor, harte Riffs und stampfende Beats lassen direkt die Nackenmuskulatur wackeln. Im Refrain fragt Sänger und Basser Kyle Erich „Who‘s steering the ship?“ und wenn man sich die aktuelle Weltsituation anschaut, ist diese Frage mehr als berechtigt.

Die Band sagt selbst zu dem Album, dass dies eine Ode an unseren Planeten ist. „Wasser verbindet uns alle und wenn irgendwo auf der Welt etwas aus dem Gleichgewicht gerät, kriegen wir alle diese Auswirkungen zu spüren“, so die Band in ihrem Statement weiter. Dieses Album fungiert somit als Weckruf und zugleich als Aufruf, dass es so nicht weiter gehen kann und wir nur durch einen respektvollen Umgang mit der Erde und Wasser im speziellen auch in Zukunft ein Zuhause haben werden, in dem wir leben können. Ansonsten wird dieses Schiff, wie in „Passenger“ sehr bildlich beschrieben, dem Untergang geweiht sein.

Dass dies auch uns alle angeht, ist sehr schön auf dem Cover des Albums umgesetzt: Rund um das eigentliche Coversymbol ist das Wort Ark in zwölf verschiedenen Sprachen geschrieben. Die Jungs gehen im Übrigen auch mit gutem Beispiel voran und haben zusammen mit australischen Umweltorganisationen an Aufräumaktionen der verschmutzten Ost-Küsten teilgenommen und werden dies auch in Zukunft tun. Es handelt sich bei „Ark“ also nicht nur um hohle Phrasen, sondern um eine Message, die gelebt wird. In der Hoffnung, dass sich noch mehr Leute hierfür gewinnen lassen können.

„Ein musikalischer Leviathan“

Wie ein Leviathan walzt das Album auch nach dem Opener „Passage“ alles nieder. Vor allem die Songs „Nomad“, „Warcry“ und „Flow“ sprühen nur so vor Energie. Lediglich die getragenen Refrains lassen den Hörer kurz verschnaufen, bevor es wieder in die Vollen geht. Sicherlich ist dieses Song-Prinzip nicht mehr ganz taufrisch und hat auch schon so einige Abnutzungserscheinungen. Jedoch setzen In Hearts Wake dies um Einiges gekonnter um als ihre Genre-Kollegen. Deswegen fällt dies auch gar nicht so arg ins Gewicht. Die Jungs aus Byron Bay können außerdem auch anders. Mit „Arrow“ wird eine schöne und melancholische Ballade präsentiert, welche die Stärken von Sänger Kyle sehr gut umsetzt. Ein echtes Juwel auf dem Album.

Mit Ark haben die Jungs von In Hearts Wake ein starkes Album geschaffen, welches mit seiner Message genau zur richtigen Zeit kommt. Man kann nur hoffen, dass dieses Album In Hearts Wake noch mehr Tore öffnet. Und dadurch letztlich noch mehr Leute mit ihrem Enthusiasmus für eine bessere Welt anstecken können.