Die US-Post Hardcoreband Boysetsfire steht mit ihrem neuen, selbstbetitelten Album in den Startlöchern, das am 25. September veröffentlicht wird. Im Vorfeld wurde bereits ein erster Song namens „Cutting Room Floor“ veröffentlicht. Dieser feierte aber nicht etwa über ein Magazin Premiere, sondern über den privaten Facebook-Account von Boysetsfire-Fan Marcel Geminn, über das es schon weit über 600 Mal geteilt wurde. Wie es dazu kam, was Marcel mit Boysetsfire verbindet und wie das Feedback war, hat er uns in einem kurzen Interview verraten.
Du durftest den Boysetsfire Titel „Cutting Room Floor“ vom neuen, selbstbetitelten Album exklusiv vor allen Anderen veröffentlichen. Wie kam es dazu?
Am 8. August gab es auf Facebook einen Post von Boysetsfire, dass sie Fans suchen für ihr eigenes „Family & Friends“- Streetteam, um das neue Album zu promoten. Ich habe daraufhin eine Mail mit meinen Daten und einen kurzen Text an die angegebene Email- Adresse geschrieben und freiwilligerweise meine Facebookseite für Promotion mit angebeben (das stand auch in dem Post). Am Montagmorgen klingelte mein Handy und die zuständige PR- Managerin war am anderen Ende der Leitung. Sie fragte mich, ob ich auf die Aktion Lust hätte und ich sagte natürlich sofort zu.
Wie war deine erste Reaktion, als dir bewusst wurde, dass du ein Exklusivrecht hast, nach dem sich wahrscheinlich sehr viele Medienagenturen und Magazine die Finger lecken würden?
Mir war das zuerst gar nicht bewusst. Ich war der Annahme, dass es mehrere Fans gibt, die die PR- Agentur anruft und in diese Aktion einbindet. Doch als man mir dann am Telefon mitteilte, dass ich weltweit der EINZIGE Fan bin, der diese exklusive Chance erhält, konnte ich mein Glück gar nicht fassen.
Wie oft hast du den Song denn schon allein für dich gehört, bevor du ihn auf Facebook gepostet hast und wie findest du „Cutting Room Floor“ eigentlich?
Haha, das ist eine gute Frage. Zehn Mal? Am Dienstag morgen wurde mir um 11.00 Uhr der Link zugeschickt, unter dem ich das Video mitsamt dem Song herunterladen konnte. Ich hatte dann ungefähr ein Zeitfenster von einer Stunde, um noch einen Text dazu zu schreiben und das Video dann „öffentlich“ auf meine Facebook- Seite hochzuladen. In dieser Zeit lief im Hintergrund das Video rauf und runter. Der Song ist wirklich großartig.
Wie ist die Rückmeldung aus der Facebookwelt?
Viele Freunde und meine Familie konnten, wie ich auch, diese Aktion gar nicht fassen. Sie fanden es alle genial, dass ich dafür ausgesucht wurde. Darüber hinaus bekam ich Likes, Freundschaftsanfragen und Kommentare wie „Marcel is a lucky motherf*****“, von Menschen, die ich gar nicht kannte oder wurde beispielsweise in Posts der Zeitschrift „Visions“ erwähnt. Zudem habe ich Kontakt zu Nathan Gray, dem Sänger der Band, über Facebook hergestellt und mit ihm per Facebook-Mails geschrieben, was ich mir im Traum zuvor nicht vorstellen konnte. Das war alles einfach unfassbar großartig. Wahnsinn.
Was bedeuten Boysetsfire und ihre Musik für dich?
Boysetsfire sind nicht irgendeine Band. Sie haben nicht nur das Punk/Hardcore- Genre geprägt, sie zeigen mir auch immer wieder, was man mit Musik alles erreichen kann. Nicht auf kommerzieller Ebene, sondern was die Musik in den Köpfen der Menschen macht. Ich selbst spiele seit 16 Jahren Schlagzeug und bediene zurzeit in zwei Bands die Drums. Boysetsfire machen einfach genau die Musik, die ich liebe.
Hast du einen Boysetsfire-Lieblingssong und gibt es dazu ein Geschichte?
„(10) And Counting“. Vor einigen Jahren gab es bei mir eine Zeit, in der ich mich von vielen Freunden abgewandt habe, da ich selbst ein Leben geführt habe, auf das ich im Nachhinein nicht stolz bin. Doch als diese Zeit vorbei war und ich wieder aus dem Albtraum erwachen konnte, kamen auch sehr viele der alten Freunde wieder zurück. Das zeigte mir, wie wichtig Familie ist. Und damit sind nicht nur die Menschen gemeint, bei denen das gleiche Blut fließt. Sondern auch die Menschen, die dich in ihr Leben lassen.