LETLIVE. melden sich zurück und präsentieren ihr mittlerweile viertes Album „If I’m The Devil“. Die Band aus Los Angeles zeigt sich einmal mehr von ihrer stärksten Seite und beweist, dass sie sich definitiv in keine Genre-Schublade stecken lässt.
Während Frontmann Jason Butler vor ein paar Jahren auf Liveshows noch von seinem problematischen Verhältnis zu seinem Vater erzählte, scheint er das schwere Los nun überwunden oder zumindest angenommen zu haben – so lässt sich zumindest der Opener „I’ve Learned To Love Myself“ vermuten. Ein sehr persönlicher, ruhiger aber dennoch starker Einstieg in die insgesamt elf Songs der Platte.
Neben persönlichen Themen beziehen LETLIVE. wie gewohnt auch politisch Stellung, wie etwa im Song „Good Mourning, America“, den die Band bereits im Vorfeld als Single präsentierte. Butler macht kein Geheimnis daraus, dass er eine große Verachtung dafür hegt, wie viele Systeme arbeiten und die Gesellschaft dadurch nach und nach die Orientierung verliert.
Generell zeigen sich letlive. auf „If I’m The Devil“ eher ruhig, Jason Butler als Vocalist gesetzter aber auch ausgereifter und gradliniger. Songs wie „Reluctantly Dead“ nehmen sogar eine poppige Attitüde an, während „Elephant“ und vor allem „Another Offensive Song“ sogar in Zügen an Vertreter des 2011er Albums „Fake History“ erinnern und sich LETLIVE. mit einer Rotzigkeit zeigen, die man von Liveshows gewöhnt ist und die jeden Auftritt zu einem wahren Erlebnis machen.
Dieses riesige Energielevel, das die Band auch auf die Bühne bringt, zeigt sich in „Another Offensive Song“ in aller Deutlichkeit – schade, dass diese Momente auf dem Album so rar gesät sind, was allerdings nicht heißt, dass die anderen Songs nicht gut wären: Auf „If I’m The Devil“ zeigen sich LETLIVE. als experimentierfreudige, technisch starke und mitreißende Band, die einiges zu sagen hat und sich nicht davor scheut, Genre-Grenzen zu übertreten und ihren ganz eigenen Sound zu kreieren.
von Hanna