„Ich finde das ganz toll, was ihr hier auf die Beine gestellt habt“
Aus Hannovers Stadtbild sind die fast 250 Kioske mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Denn die Spätis, Büdchen, Trinkhallen oder Kioske sind bei weitem nicht nur Verkaufsplattformen, sondern Orte für Gespräche, Austausch und Nachbarschaft. Doch entlang der Limmerstraße, wo die unzähligen Kioske zwischen Küchengarten und Leinaustraße das Bild des Stadtteils prägen, war vom besonderen Bestreben des ersten Hannoveraner Kiosktags kaum etwas zu merken.
Die mit Abstand größte Menschenansammlung war am Abend vor dem Kiosk am Pfarrlandplatz anzutreffen. Die Bühne vor dem kleinen Eck-Laden erinnerte mit ihren Teppichen und Retro-Sesseln an ein ins Freie verlegte Wohnzimmer. Auf ihr sorgten die vier Jungs von Liedfett mit Songs wie „Gib mir dein Finger“, „Kommst du mit?“ oder „Ball“ für durchgehend gute Stimmung bei den rund 1000 Zuschauern.
Liedfett bei Hamburger Wetter am Kiosk in Hannover
Sponsor dieses Auftritts war die Privatbrauerei Herrenhausen, die anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens einen Beitrag zu Hannovers Kiosk-Kultur leistet. Auch der sintflutartig einsetzende Platzregen tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch: Die Gute-Laune-Musiker erweiterten spontan ihre Setlist und spielten mit behelfsmäßiger Plane über der Bühne gegen den drohenden Weltuntergang an. „Hamburger Wetter“, kommentierte Sänger Daniel Michel trocken. Und so tanzte, sang und crowdsurfte ein Großteil der Besucher unbeeindruckt weiter. Während bis Mitternacht jede Menge bunte Tüten und kaltes Bier über den Tresen des Kiosks am Pfarrlandplatz wanderten, gab es von den Besuchern viel Anerkennung für das Engagement der Kioskbetreiber. „Ich finde das ganz toll, was ihr hier auf die Beine gestellt habt“, bemerkt eine Anwohnerin. Dann bleibt nur zu hoffen, dass der Kiosktag in eine zweite Runde geht. Die Hamburger Band Liedfett wird am 15. November im Zuge ihrer „Goldene Zeiten Tour“ das Musikzentrum in Hannover bespielen.
Liedfett
[supsystic-gallery id=207 position=center]
Wenn Michèle nicht gerade unter der Nadel liegt, um sich auch die letzten Hautpartien bunt färben zu lassen, ist sie oft auf Konzerten und Festivals anzutreffen. Deutschpunk, Hardcore und Alternative haben ihr Herz im Sturm erobert und Bands wie Interpol, The Baboon Show, Pist Idiots, Giant Rooks oder Feine Sahne Fischfilet sind deshalb immer in ihrer Playlist zu finden.