Life Of Agony – A Place Where There’s No More Pain

Man hätte es fast kaum noch für möglich gehalten, aber nach tatsächlich zwölf Jahren dürfen wir uns noch einmal auf eine Veröffentlichung von Life Of Agony freuen. Der Spruch „Totgesagte leben länger“ hat also doch etwas Wahres. Das passt auch wie die Faust aufs Auge zu der bewegten Bandgeschichte des Quartetts aus New York.

Lässt sich nur hoffen, dass sich das Warten auch gelohnt hat

Nach der zweiten Auflösung im Jahr 2012 rechnete wohl niemand mehr damit, dass Life Of Agony überhaupt je wieder zusammenfinden würden. Schon gar nicht, dass die New Yorker ein weiteres Album schreiben und aufnehmen würden. Jetzt ist es tatsächlich amtlich: Mit „A Place Where There’s No More Pain“ erscheint ein neues Werk. Lässt sich nur hoffen, dass sich das Warten auch gelohnt hat.

Mit ordentlich Schmackes geht’s direkt im Opener „Meet My Maker“ zur Sache. Druckvoll und mit einer großen Portion Groove zeigen Life Of Agony allen Befürchtungen zum Trotz, dass sie in den letzten Jahren an nichts eingebüßt haben. Dabei lässt sich schnell ausmachen, dass sich das Quartett ein wenig zu seinen Wurzeln besinnt und deutlich düsterer und „grungiger“ klingt, als es noch auf „Broken Valley“ der Fall war.

Vor allem Mina Caputos Gesang wird dermaßen gekonnt auf „A Place Where There’s No More Pain“ in Szene gesetzt, dass dadurch eine unglaublich dichte Atmosphäre geschaffen wird. Nicht selten endet das in absoluter Gänsehaut. Vor allem die textlich abstrakte Piano-Ballade „Little Spots Of You“ jagt von einem Gänsehautmoment zum nächsten.

Definitiv ein heißer Anwärter für das Comeback des Jahres

Auch der Rest der Band zeigt sich wie gewohnt spielfreudig. Vor allem was Alan, Joey und Sal musikalisch beim Titeltrack „A Place Where There’s No More Pain“ und „Songs For The Abused“ zusammen zaubern, geht nur, wenn man sich blind versteht. Sicherlich hätte das ein oder andere Mal etwas weniger Mid-Tempo für noch mehr Abwechslung gesorgt, aber das ist durchaus meckern auf sehr hohem Niveau.
Life Of Agony haben es mal wieder geschafft, ein rundum gelungenes Album abzuliefern. Dabei gibt es keinen Anlass sich hinter den Über-Alben „River Runs Red“ und „Ugly“ zu verstecken. „A Place Where There’s No More Pain” ist definitiv ein heißer Anwärter für das Comeback des Jahres.