Madsen – Lichtjahre

Vieles verändert sich: Handys haben keine Kopfhörerbuchse mehr, USA und Nordkorea sind plötzlich sowas wie “Freunde” und Campino bekommt das Bundesverdienstkreuz. Nur Madsen sind nach 14 Jahren noch immer Madsen und das beweist ihr neues Album “Lichtjahre”.

Songs wie ein Tritt in den Hintern

Nach Höhen und Tiefen, von Chartplatzierungen, Fernsehauftritten bis hin zu Radio-Hit-Singles ist alles dabei und nun erscheint mit “Lichtjahre” das verflixte siebte Studioalbum der Band aus dem Wendland. Man bekommt zwar die Jungs aus der Provinz, nicht aber die Provinz aus den Jungs heraus – das merkt man auch auf dem neuesten Album der Musiker rund um die Brüder Johannes, Sebastian und Sascha Madsen. Sie sind eben keine oberflächlichen Großstädter, sondern stecken viel Liebe zum Detail in die neuen Songs und entwickeln so eins der vielseitigsten, aber auch gleichzeitig homogensten Alben der Madsen-Geschichte.

Texte die Fernweh und den symbolischen Tritt in den Hintern thematisieren, wie die Songs “Rückenwind” und “Sommerferien”, treffen auf Lieder wie “Ich tanze mit mir allein” oder “Mein erstes Lied”, die zwar soundtechnisch herausstechen, aber unterm Strich immer noch 100% Madsen sind – also deutschsprachige Rockmusik, die zwar oft melancholisch und voller Pathos ist, aber nie peinlich oder aufgesetzt wirkt. Dass jedoch auch im Madsen-Kosmos nicht alles rosarot ist, beweisen im Gegenzug Lieder wie “Wenn es einfach passiert” oder “Kapitän”, die den Blick hinter die Fassade wagen und dem inneren Schweinehund den Kampf ansagen.

Das Album ist der perfekte Begleiter in allen Lebenslagen

Madsen haben mit “Lichtjahre” ein Album geschaffen, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen begleitet, sie an die Hand nimmt und in schweren Zeiten begleitet oder auch gute Zeiten mit ihnen gemeinsam zelebriert. Es gibt also viel zu entdecken auf der neuesten Madsen-Scheibe und das ist eine willkommene Abwechslung zu dem meisten, was sich heutzutage “deutschsprachige Rockmusik” nennt.

Video: Madsen – Sommerferien