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Mantar – Grungetown Hooligans II

Mit „Grungetown Hooligans II“ haben Mantar einen für ihre Verhältnisse leicht zugänglichen Release auf die Fangemeinde losgelassen. Dabei ist das Coveralbum mehr als nur ein Appetizer auf ein kommendes Album.

„Wer sich auf diesen kleinen Abstecher in die Wurzeln der Band einlassen kann und kein Doom-Genrepurist ist, der wird definitiv eine Menge Spaß mit der Platte haben.“

Back To The Roots

Wer in den 90ern groß wurde, kam wohl kaum an Grunge vorbei. So auch Hanno und Erinç von Mantar. Dass sie sich aber genau dieser Sparte von Musik widmen kommt beim punkigen Doom der beiden doch etwas überraschend. Umso erfreulicher, denn Mantar sind selten mit den Erwartungen konform gegangen. Klar auch, dass die Jungs den Grungesongs ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken und damit die perfekte Verbindung aus Hommage und Eigenmarke finden.

The Road Less Traveled

Fällt der Name des Subgenres, denken viele direkt an die ganz großen Hits, wie „Black Hole Sun“, „Smells Like Teen Spirit“ oder „Would“, doch auf „Grungetown Hooligans II“ finden sich weder Songs von Nirvana, Alice In Chains noch von Pearl Jam oder Soundgarden.

Mantar widmen sich zunächst den Anfängen der Szene und gehen dafür bis in die 1980er zurück. Mudhoney und L7 finden sich genauso unter den gecoverten Bands, wie die Alternativerocker von Sonic Youth. Eine nette Überraschung ist es dann Riot Grrrl Punk Band Babes In Toyland mit im Lineup zu finden.

Mit „Ghost Highway“ von Mazzy Star hat sich dann mein persönliches Highlight in das Coveralbum geschlichen. Mantar wandeln für die Coverauswahl auf erfrischend unbetretenen Pfaden und so hat man mit „Grungetown Hooligans II“ eine sehr nette Auswahl an Genreklassikern, während gekonnt die etwas zu oft gecoverten Ikonen der 90er in Ruhe gelassen werden.

Mantar setzen auf Vielfalt

Bedenkt man, dass es die Band nun „erst“ 8 Jahre gibt, ist die Vielfalt der Releases doch beachtlich. Neben drei Alben und einer EP veröffentlichten Mantar 2016 ihren Livemitschnitt „St. Pauli Sessions“. Fehlt eigentlich nur noch ein Coveralbum.
Dabei ist die Produktion wie gewohnt so DIY wie möglich. Neu ist allerdings, dass Mantar auch beim Homerecording einige Schritte weitergingen. So wurden nur die Drums in einem Studio aufgenommen, der Rest in Hanno’s Wohnzimmer in Florida. So hat auch „Grungetown Hooligans II“ den dreckigen Charme der Alben und büßt nichts an Intensität ein. Man kommt einfach nicht um den Satz herum: Mantar drücken den Originalen gekonnt ihren eigenen Stempel auf.

Nichts für Doom-Genrepuristen

„Grungetown Hooligans II“ kann man immer mal wieder einlegen und sich an dem dreckigen Sound, den unverbrauchten Grungehits und der Nostalgie erfreuen.
Manch einer mag bemängeln, dass ein Coveralbum die Tiefe und das Gesamtkonzept eines Albums der Band nicht erreichen kann. Wer sich aber auf diesen kleinen Abstecher in die Wurzeln der Band einlassen kann und kein Doom-Genrepurist ist, der wird definitiv eine Menge Spaß mit der Platte haben.

Video: Mantar – Ghost Highway

Hier erhältlich
Mantar – Grungetown Hooligans II
Release: 26. Juni 2020
Label: Mantarecordings

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