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Miss May I – Shadows Inside

Shadows Inside

Es ist schon erstaunlich, was Miss May I für ein Output-Potenzial haben. Während andere Bands satte acht Jahre benötigen, um ein neues Album auf den Markt zu bringen (ja, ihr seid gemeint Hetfield & Co.), haben die Jungs aus Ohio in der gleichen Zeit sage und schreibe fünf Alben rausgebracht. Andere Bands nehmen sich dies schon zum Anlass, mal eine längere Pause einzulegen. Nicht jedoch Miss May I, deren neues Album „Shadows Inside“ in den Startlöchern steht.

Mächtiges Stakkato-Gewitter

Miss May I fackeln auch gar nicht lange und gehen mit dem Titel-Track des gleichnamigen Albums „Shadows Inside“ gehörig in die Vollen. Stakkato-Riffs und Sänger Levi Bentons wütendes Geschrei erzeugen direkt ein mächtiges Gewitter, das sofort zum Headbanging einlädt. Erst im schon fast hymnenartigen Refrain, welcher mal wieder famos von Basser und Sänger Ryan Neff vorgetragen wird, bleibt kurz Zeit zum atmen und genießen. Dieser hat extrem gute Ohrwurm-Qualität und bleibt definitiv noch länger in den Gehörwindungen kleben.

Der Fünfer rockt sich auch im weiteren Verlauf mit einer ordentlichen Portion Wut und Aggressivität durch das Album, dass es nur so eine Freude ist. Der Schatten ist definitiv düster und hat wohl schon zu lange gewartet, herausgelassen zu werden. Die Jungs – die übrigens schon seit der Bandgründung in Original-Besetzung zusammen die Szene unsicher machen – brechen dabei immer mal wieder das gewohnte Song-Schema auf. Mal mischen sie ein wenig Thrash-Metal hier, ein wenig Grunge-Anleihen dort. Oder die hauen dem Hörer immer mal wieder den Groove-Knüppel in den Nacken.

Kein Einheitsbrei

Der Song „Swallow Your Teeth“ liebäugelt sogar mit ein paar Nu-Metal-Elementen. Das muss man sich bei der mittlerweile doch recht verpönten Musikrichtung erst einmal trauen. Funktioniert aber verdammt gut und reißt gewaltig die Hütte ab. Ganz im Gegensatz steht hier die Ballade „Crawl“, die genau das richtige Mittel für verregnete und grau Tage ist. Einheitsbrei ist hier also (zum Glück) Fehlanzeige und auch nach mehrmaligem Hören entdeckt man immer noch was Neues.

„Shadows Inside“ ist ein Album, das einen von Anfang an auf einen wilden Ritt mitnimmt und einen erst mit den letzten Tönen von „My Sorrow“ wieder loslässt. Miss May I haben hier ein wahnsinnig gutes Album abgeliefert, welches aufgrund seiner Vielfältigkeit mit Sicherheit eine Vielzahl Metalheads begeistern wird.

Video: Miss May I – Shadows Inside

Sash

Dank MTV und VIVA2 wurde Sash regelrecht zum Musik-Junkie erzogen und hört von Alternative über Emocore bis Punk, Hardcore und Metal alles, worauf er gerade Bock hat. Wenn er nicht gerade der Musikleidenschaft mal wieder exzessiv in irgendeiner Art und Weise frönt, ist er entweder mit seiner Band One Strike Left kreuz und quer im Lande unterwegs, zockt gern mal ausgiebig mit seiner Nintendo Switch oder spielt mit seinem Hund Hugo.

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Sash
Tags: miss may i

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