Die Helden der Jugend
Über den Namen 8KIDS stolpert man in der letzten Zeit des Öfteren, sicherlich nicht zuletzt, weil die Post-Hardcore Band aus Darmstadt vor kurzem ihr neues Video zu „Blitzschlag“ präsentierte. Vor allem Sänger Jonas überzeugt mit einem treffsicheren und großartigen Organ, das stark an Musikerkollegen CASPER erinnert – im positivsten Sinne. Die Chance, RANTANPLAN zu supporten, sei für die 8KIDS eine große Nummer, so der Frontmann – immerhin sind sie die Helden ihrer Jugend.
Während zu Beginn der Show noch der obligatorische Sicherheitsabstand zur Bühne einhalten wird, schaffen es die 8KIDS schließlich, die Besucher zumindest ein Stück näher an die Bühne zu locken. Viel Applaus wird trotzdem gespendet.
Die Chaostage zurück nach Hannover holen
Auch RANTANPLAN müssen die Besucher bitten, den Platz vor der Bühne zum Tanzen zu nutzen und keinen leeren Raum zu lassen – und dieser Bitte kommt das Publikum schnell nach. Schon von Beginn an wird zu Songs wie „Peking Bordell“, „Flucht nach vorn“ und „Zur Liebe zu Fuß“ ausgiebig getanzt. „Das sieht gut aus mit dem Tanzen“, freut sich Frontmann Torben. „Weiter so! Aber trotzdem Boys: Auf die Mädels achten!“.
Auch die bedrohte Existenz des Kellers ist heute Abend wieder Thema: „Wir waren schon so oft hier im Heinz“, erzählt Frontmann Torben. Deswegen ist natürlich ganz klar: „Das Heinz muss bleiben!“. Einen Vorschlag, um dies durchzusetzen, hat er auch gleich parat: Die Chaostage zurück nach Hannover holen. Generell nutzt Torben die heutige Show, um auch politische Themen anzureißen. „Wir leben in einer abgefuckten Welt“, fasst er zusammen. Damit hat er selbstverständlich nicht unrecht, allerdings wirken die Besucher heute Abend so, als wollen sie gerade das zumindest für diesen Moment vergessen.
Tanzbare Revolution
Aber wie singen RANTANPLAN so schön auf ihrem neuen Album „Licht und Schatten“? „Wenn die Revolution nicht tanzbar ist, bin ich nicht mit dabei„. Für Tanzstimmung sorgen die Hamburger mehr als genug und die Besucher kommen ordentlich ins Schwitzen. Dabei kriegen die Hannoveraner vom Ska Punk und dem trockenen Hamburger Humor ganz und gar nicht genug und RANTANPLAN werden erst um kurz vor Mitternacht von der Bühne entlassen – nicht ohne, dass Posaunist Gero einen Crowdsurf zum Song „Zwei“ hinlegt.
„Die gegenseitige Hilfe ist das höchste Gut, das wir haben“, stellt Torben während des Sets klar. Das gilt sowohl in Hinsicht auf Flüchtlinge, die ganz aktuell dringend unsere Hilfe benötigen, als auch im Miteinander untereinander. Und wenn man zwischendrin noch Zeit findet, wenigstens für einige kurze Momente ausgelassen feiern zu können, ist man auf einer Show von RANTANPLAN definitiv richtig.