All For Nothing – Minds Awake Hearts Alive

Wohl eine der umtriebigsten Hardcore-Bands der letzten Jahre aus Europa bringt mit „Minds Awake/Hearts Alive“ ihr nunmehr fünftes vollwertiges Album raus. Die Rede ist von ALL FOR NOTHING aus Holland. Tatsächlich liegt ihr letztes Album „What Lies Within Us“ schon gut drei Jahre zurück. Deswegen wird es also wirklich höchste Eisenbahn, dass wir neues Futter bekommen.

Ordentlich zur Sache geht’s direkt beim Opener „Remain Defiant“: Kaum hat man noch zum Schlachtchoral die Fäuste in die Luft gestreckt, wird auch schon direkt Vollgas gegeben. Ordentlich Tempo, clevere und eingängige Gitarrenmelodien. Allem voran Frontfrau Cindys markante Stimme macht nicht nur im Opener vor nichts halt. Wie ein unaufhaltbarer Güterzug preschen Cindy und ihre Jungs durch die dreizehn Song starke Platte und laden des Öfteren in den Pit oder zum Mitsingen ein.

Was beim Durchhören sofort auffällt ist, dass die Songs unglaublich eingängig sind, aber nichts an Härte dadurch eingebüßt haben. Man wird des Öfteren wohlwollend an Größen wie SICK OF IT ALL oder COMEBACK KID erinnert. Aber ohne, dass ALL FOR NOTHING wie ein billiges Imitat wirken. Textlich kommt das Album – auch gerade in der heutigen Zeit – mit wichtigen Messages daher: Gebt nicht auf! Stellt Euch dagegen und verliert nicht die Hoffnung! Das alles ist dazu musikalisch sehr gut verpackt. Was will man also mehr?

Etwas zu beanstanden gibt es dann doch noch: Die Shouts der männlichen Fraktion. Des Öfteren wirken diese im Gesamtkontext einfach zu „prollig“. Ein bisschen weniger dicke Eier hätte hier und da definitiv nicht geschadet. Auch der männliche Gesangspart bei „One Spark“ passt einfach nicht ins Gesamtbild und macht einen sonst verdammt guten Song etwas zunichte. Das trübt doch sehr das Gesamtbild des Albums. Dafür muss man den Herren aber zugute halten, dass die Chöre auf den Punkt sitzen (wie beispielsweise bei „Yet To Come“).

Im Großen und Ganzen liefern ALL FOR NOTHING hier trotz allem ein klasse Album ab, das man sich gerade als Hardcore-Fan auf jeden Fall anhören sollte. Nicht alles was aus Holland kommt, ist immer gleich Käse.