Rogers und Great Collapse in Hannover

Rogers
Foto: Isabelle Kaltner

Im Rahmen ihrer aktuellen Tour machen die Rogers in MusikZentrum in Hannover Halt. Begleitet werden sie von der US-Polit-Punkrockband Great Collapse, die aufgrund der Zusammenstellung der Bandmitglieder gerne als Supergroup tituliert wird. Kein Wunder: Immerhin fallen hier Namen wie Rise Against, Stryke Anywhere und Death By Stereo.

Donnerstagabend, punkt 20.00 Uhr. Das Musikzentrum in Hannover ist erst mäßig gefüllt, doch Great Collapse legen trotzdem los. Bei der Band aus den USA handelt es sich um eine regelrechte „Supergroup“ des nordamerikanischen Polit-Punks. Ehemalige Bandmitglieder von Rise Against und Death By Stereo spielen zusammen mit Mitgliedern von Strike Anywhere, Set Your Goals und Nations Afire. Auf die Ohren gibt es feinsten Melodic-Hardcore.

Mit ihrer Erfahrung und Spielfreude präsentiert die Band um Sänger Thomas Barnett an diesem Abend ein Set mit vielen Songs vom ganz frischen Album „Neither Wahington nor Moscow… Again“. Mit ihrer Performance schaffen es Great Collapse – zumindest in Ansätzen – das Publikum mitzunehmen. Es wird mitgeklatscht und ein paar waghalsige Exoten wagen sich bereits an die ersten Pogo-Versuche. Das Set endet mit dem neuesten Hit „Meltdown“ und dem vermeintlich bekanntesten Song „New Abolition“. Frontman Barnett zeigt sich sichtlich begeistert, dass im Publikum vereinzelt Textsicherheit besteht. Nach einer knappen halben Stunde verabschieden sich Great Collapse und die Umbauarbeiten für die Rogers beginnen.

Donnerstag: Der Freitag des kleinen Mannes

Der Zeitplan wird heute streng eingehalten und um 21.00 Uhr beginnt die Show der Rogers aus Düsseldorf. Eigentlich ist ja die Vorband dafür da, um die Crowd auf den Hauptact einzustimmen. Die Rogers gehen jedoch lieber auf Nummer sicher und spielen noch eine Runde „Bro Hymn“ von Pennywise vom Band und testen dabei aus, was die Lichttechnik so hergibt. Die Jungs von Great Collapse sehen sich das Treiben vom Merchstand an und schauen etwas – na ja – irritiert.

Die Stimmung im Publikum ist jedenfalls ausgelassen und inzwischen ist das Musikzentrum gut gefüllt. Das stellt auch Sänger Chri Hoffmeier fest: „Das letzte Mal haben wir an einem Wochenende in Hannover gespielt, aber heute ist es viel voller. Der Donnerstag ist einfach der Freitag des kleinen Mannes!“ Da der Rogers-Frontman am Fuß lädiert ist, thront er à la Dave Grohl mit hochgelegtem Bein auf einer Hocker-Improvisation. Songs wie „Einen Scheiß muss ich“ und „Die Nachbarn von oben“ sorgen für ausgelassene Stimmung bei Band und Crowd.

Singen, pogen, Bierdusche: Punkrock trifft die Gebrüder Blattschuss

Der Sound ist gut und die Rogers wissen, was ihr Publikum möchte: Singen, pogen, Bierdusche. Die Rheinländer präsentieren sich noch im Karnevalsmodus und spielen eine Punkversion von „Kreuzberger Nächte“ – im Original von der Blödelkapelle Gebrüder Blattschuss. Ein krasser Kontrast zu den hochpolitischen Songs von Great Collapse, aber das Musikzentrum ist inzwischen im Partymodus und eine Polonaise durch den Saal beginnt.

Im weiteren Verlauf liefern die Rogers einen Querschnitt durch die Diskographie gepaart mit kurzweiligen Ansagen. Songs mit Punkbeat wechseln sich mit Midtempo-Nummern ab und auch für ein paar Balladen mit Akustik-Gitarre ist Platz im Programm. Damit Chri nicht mit seinen Krücken die Stage verlassen muss, wird die Zugabe nach Rücksprache zwischen Publikum und Band direkt auf der Bühne besiegelt. Am Ende der Show versprechen die Rogers noch ein wenig am Merch abzuhängen. Dort treffen sie auf Great Collapse und so endet der „Freitag des kleinen Mannes“ mit zwei unterschiedlichen Punkbands am Merchstand.

Rogers

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Great Collapse

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