Spotify: zwischen Boykott und neuen Plattformregeln

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Spotify wird zukünftig allen relevanten Podcast-Episoden COVID-19-Hinweise hinzufügen. Das hat das Streaming-Unternehmen in einer neuen Erklärung angekündigt. Weiterhin wurde bekannt, dass Spotify mehr als 2 Milliarden Dollar an Marktwert verloren hat, nachdem Neil Young seine Musik von dem Streaming-Riesen entfernt hatte, um gegen die Fehlinformationen über Impfstoffe zu reagieren, die im Podcast von Joe Rogan verbreitet wurden. Joni Mitchell und Crazy Horse-Mitglied Nils Lofgren zogen außerdem ihre Musik von der Plattform zurück. Wie Variety berichtete, fielen die Spotify-Aktien vom 26. bis 28. Januar um 6 Prozent.

Spotify-CEO Daniel Ek hat nun in einer offiziellen Erklärung reagiert und den Plan des Unternehmens vorgestellt. Darin wird erläutert, wie das Unternehmen gegen die Verbreitung von Fehlinformationen auf der Plattform vorgehen will. Der wichtigste Bestandteil dieses Plans besteht darin, jeder Podcast-Episode, in der das Coronavirus behandelt wird, Inhaltshinweise hinzuzufügen.

Aufgrund der Rückmeldungen der letzten Wochen ist mir klar geworden, dass wir verpflichtet sind, mehr für die Vermittlung ausgewogener und allgemein anerkannter Informationen aus der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft zu tun, die uns durch diese beispiellose Zeit führen. Diese Themen sind unglaublich komplex. Wir haben auf Sie gehört – insbesondere auf die Vertreter der medizinischen und wissenschaftlichen Kreise – und unternehmen nun folgende Schritte.Daniel Ek
  • Heute veröffentlichen wir unsere seit langem bestehenden Plattformregeln. Es handelt sich dabei um Verhaltensregeln für alle unsere Urheber – von denjenigen, mit denen wir exklusiv zusammenarbeiten, bis hin zu denjenigen, deren Arbeit über mehrere Plattformen verbreitet wird.
  • Wir arbeiten daran, jeder Podcast-Episode, die eine Diskussion über COVID-19 enthält, einen Inhaltshinweis hinzuzufügen.
  • Wir werden außerdem damit beginnen, Möglichkeiten zu testen, wie wir unsere Plattformregeln in unseren Tools für Autoren und Herausgeber hervorheben können, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, was akzeptabel ist.
Ich vertraue unseren Richtlinien, der Forschung und dem Fachwissen, das in ihre Entwicklung eingeflossen ist. Und ich vertraue auf unser Bestreben, sie so anzuwenden, dass sie eine breite Debatte und Diskussion ermöglichen – innerhalb der Grenzen. Wir nehmen dies sehr ernst und werden auch weiterhin mit Experten zusammenarbeiten und stark in die Funktionalität unserer Plattform und unserer Produkte investieren – zum Nutzen von Urhebern und Hörern gleichermaßen. Das bedeutet nicht, dass wir immer alles richtig machen, aber wir sind bestrebt, zu lernen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.Daniel Ek