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The Interrupters – Fight The Good Fight

 

„Fight The Good Fight“ von The Interrupters zündet erst auf den zweiten Streich – brennt dann allerdings unaufhörlich, wie das Olympische Feuer und lässt den Zuhörenden kaum noch los. Ein Album so bunt, wie das Leben. Faszinierend ist, wie unterschiedlich Aimees Interrupters Stimme von Arrangement zu Arrangement wirkt – mal fühlt man sich an Brody Dalle erinnert und mal an Gwen Stefani und die Zeiten, als No Doubt echt eine coole Band waren. Zwischendrin haut einen das gewaltige Stimmvolumen der Frontröhre beinah um und man stellt fest – Vergleiche hin oder her – Aimees Stimme hat doch was ganz Eigenes und sehr Besonderes. Mit „Fight The Good Fight“ kann man einfach nichts falsch machen und wer denk, dass hier keine Hits zu finden sind: „Sorry Leute, das ist schlichtweg falsch!“

“There’s a lot of darkness in the world right now, but we’re trying to drive that out by making our music the light. We’re fighting through everything with a smile on our faces.”

The Interrupters melden sich im Sommer 2018 mit „Fight The Good Fight“ zurück und gehören mehr und mehr zu den Ska-Punk Bands des 21. Jahrhunderts. Seit jeher von Rancids Tim Armstrong produziert und nach kürzester Zeit mit Bands wie Bad Religion, Blink-182 oder Green Day on the road, haben Aimee und ihre Bivona-Brüder nicht nur ein unfassbares Gefühl für ein großartiges musikalisches Werkzeug bewiesen, sondern auch eine ordentliche Portion Glück und Geschick. Zwischen euphorischem Ska und rotzigem Street-Punk liefert „Fight The Good Fight“ einen facettenreichen Mix.

Positiv gestimmt und voller Optimismus zum Leben zeigen die vier Interruppter dem ganze Scheiß, der dich ungefragt im Leben überrascht, den Mittelfinger

Mit „Fight The Good Fight“ präsentiert sich nun das dritte Album der Band aus dem sonnigen Kalifornien und schlägt nach dem einen oder anderen Höranlauf ein, wie eine Bombe. Das „Say It Out Loud“-Folgealbum schlägt dem Hörenden nicht von Hinten in den Nacken, es nistet sich viel mehr über einen gewissen Zeitraum druckvoll und durchsetzungsmotiviert direkt im Hörkanal ein und bleibt. Behandelt werden alle momentan relevanten Alltagsthemen und auch wenn all das oft ziemlich bitter scheint, setzen The Interrupters postive Zeichen: “There’s a lot of darkness in the world right now, but we’re trying to drive that out by making our music the light. We’re fighting through everything with a smile on our faces.”, beschreibt Aimee das interrupt´sche Prinzip.

Das die Band aus Los Angeles nicht an einem Punkt stehen geblieben ist, verrät schon der Opener „Titel Holder“. „Stand like a champion, live like a warrior and never let ‚em break you down.“, bölkt Aimee mit der faszinierenden Rotzigkeit eine Brody Dalle auf das silberne Tablet des Hörenden und markiert wohin die Reise gehen wird. Positiv gestimmt und voller Optimismus zum Leben zeigen die vier Interruppter dem ganze Scheiß, der dich ungefragt im Leben überrascht, den Mittelfinger.

Es geht so schwungvoll mit „So Wrong“ und „She’s Kerosene“ weiter, dass kaum Platz zum Atmen bleibt. Muss ja auch so, wenn man mal alles von der Seele kotzt und dann, dann ist es ohne viel Schnickschnack gut und gegessen. Spätestens nach dem dritten Titel ist klar, dass „Fight The Good Fight“ ein erneut gewachsenes und reiferes Album mit ganz klarem Fokus ist und den beiden Vorgängern zu keiner Zeit im Schatten steht.

Ein hoffnunggeschwängertes Album, welches perfekt in den Sommer passt

Mit einem eingängigen Refrain nach dem anderen überzeugt die aktuelle Platte mal wild und mal ganz ruhig – so wie es nun mal ist, das Leben. Bandvater Armstrong agiert dazu nicht ausschließlich im Hintergrund, sondern greift bei „Got Each Other“ selbst zum Mikro und unterstützt gemeinsam mit seinen Bandkollegen im wilden Mikroreigen die Interrupters. Gerade zwei Titel schaffen es über die magische Drei-Minuten-Grenze. Mit dem Sitz, fest im Sattel des zu Lebzeiten angetretenen Erbes Rancids, liefern The Interrupters ein hoffnunggeschwängertes Album, welches perfekt in den Sommer passt.

Video: The Interrupters – She´s Kerosene

Hier erhältlich
The Interrupters – Fight The Good Fight
Release: 29. Juni 2018
Label: Epitaph

Maria

Bei Maria reichen sich Punk und Politik nicht einfach nur die Hand, sie liegen sich quasi eng umschlungen im Arm und trinken Schnäpschen auf die alten Zeiten. Wenn sie nicht gerade davon träumt durch die Welt zu reisen, ihrem Ärger auf Demos Luft macht oder ihrem Weltschmerz nachhängt, testet sie die neuesten Eiskreationen der Stadt, träumt vom Sommer und von Festivals oder sortiert ihre Platten zwischen der Terrorgruppe, Wizo, Propagandhi und No Use For A Name.

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Maria

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