The Movement – Future Freedom Time

The Movement sind zurück. Im Grunde war die Band aus Kopenhagen ja nie weg. Unzählige Konzerte und Tourneen sind ein Beleg dafür. Nur warten Fans nun schon sehr lange auf ein neues Album. Und da ist es: „Future Freedom Time“ ist das insgesamt vierte Studioalbum der Band. Um es vorweg zu nehmen: Das Warten hat sich gelohnt. Die Hoffnungen und Erwartungen auf ein starkes neues Werk waren hoch, doch sie haben sich erfüllt.

„Future Freedom Time“ ist vielschichtig, flott, melodisch und sehr abwechslungsreich. Zudem gelingt es The Movement ihre Liveenergie auch auf dieses Album zu bannen.“

Erstes Studioalbum nach acht Jahren

Acht Jahre mussten die Fans von The Movement warten, bis sie endlich wieder ein neues Studioalbum in den Händen halten können. Der Vorgänger „Fools Like You“ stammt aus dem Jahr 2012. Neben den hohen Erwartungen gab es auch die Befürchtungen, die Band könnte ihre eigene hohe Messlatte nicht halten oder musikalisch etwas Neues ausprobieren. Doch bereits mit den ersten Klängen vom Opener „Sound Of The Youth“ zeigt sich: Diese Angst ist unbegründet. Der Song ist eine lupenreine Power-Pop-Nummer, mit den typischen Einflüssen aus Mod, Punk und Rock´n Roll, ganz wie wir es von den Dänen gewohnt sind.

Es folgt der gleichnamige Titelsong „Future Freedom Time“, der auch gut und gerne auf allen älteren Alben der Band ein Plätzchen gefunden hätte. Gleichzeitig besticht der Track vor allem durch Melodie und das angeschlagene Tempo. Bei „Shake The Chains“, dem laut Band politischsten Song des Albums, der sich mit den modernen Formen der Sklaverei beschäftigt, ist dann zum ersten Mal Gaststar Nikolaj Torp Hansen an der Hammondorgel mit von der Partie. Der Keyboarder von The Specials unterstützt auch bei noch zwei weiteren Songs. Das Lied ist dabei ein klassischer Rock´n Roll Song, der auch Anleihen an frühere Jahrzehnte aufweist. „Rudie“ ist eine Hommage an alle Rude-Girls und Rude-Boys und bringt eine gehörige Spur Ska, Funk und Soul mit in das Album. Ganz stark, extrem tanzbar und live sicher ein Hit.

„Revolt“ ist musikalisch von den größten Vorbildern der Band, The Who, beeinflusst. Dabei ist ein starker, grooviger Rock´n Roll-Track herausgekommen. Bei „Always Be In Love“ drosselt das Trio dann das Tempo, ohne dabei schmalzig oder zu balladesk zu werden. Ein Song über den Frieden, bei dem ebenfalls die Hammonmdorgel wieder zum Einsatz kommt. Extrem flott und hochmelodisch geht es dann mit „Modern Times“ weiter, ein Mod-Revival, ein absolutes Highlight, wenn man hier überhaupt Lieder herausheben kann. „That Feeling“ bekommt dann noch einmal eine echten Reggae-Touch, bei ruhigem Auftakt und groovigem Ende. Die Slide-Gitarre spielt hier Billy Cross, der in den 70er Jahren auch für Bob Dylan, Jimi Hendrix oder Eric Clapton aktiv war. Den Schlusspunkt setzt „I Want It“, ein extrem flottes und rockiges Ende. Irgendwie viel zu schnell und so drückt man umgehend auf Repeat, um das großartige Ganze noch ein weiteres Mal zu hören.

Destroy The Bourgeoise Culture

„Future Freedom Time“ ist ein wirklich vielschichtiges und komplexes Album geworden. Abwechslungsreich, flott und groovig. Neben den typischen politischen Anspielungen in den Texten geht es aber auch um Liebe und Hoffnung. Und dies macht „Future Freedom Time“ trotz seiner politischen, gesellschaftlichen und sozialen Kritik auch zu einem sehr positiven Album.

Dennoch, das Bandmotto „Destroy The Bourgeoise Culture“ ist textlich allgegenwärtig. Über allem schwebt Lukas Scherfigs unverwechselbare Stimme. Dazu bringen die Dänen vor allem eine Menge Tempo mit ins Spiel und so gelingt es ihnen, hier ein verflixt gutes viertes Studioalbum zu schaffen. Denn die Energie, die sich auf bei den Liveshows von The Movement regelmäßig entlädt, bringen Scherfig und seine Mitstreiter auch auf dieses Album. Und das gelingt sicher nicht vielen Bands!

Video: The Movement – Sound Of The Youth

Hier erhältlich
The Movement – Future Freedom Time
Release: 17. April 2020
Label: Concrete Jungle Records
Robert

Robert würde gerne über sein erstes Konzert, das er besuchte, den Mantel des Schweigens hüllen. Doch wir haben herausgefunden, dass es ein Gig der Scorpions war. Mittlerweile hat Robert im harten Bereich alle Genres durch und hört heute am liebsten alten Punk, Oi, Hardcore, Ska oder Rock´n Roll. Auch Metal darf es gerne mal sein. Seine Lieblingsbands gibt er mit Sick Of It All, Cock Sparrer, Madball, Street Dogs, The Adicts, Rude Pride oder auch Angelic Upstarts an. Wir wissen aber, da ist noch mehr. Auch sein redaktioneller Werdegang ist interessant: So war er unter anderem schon bei mainstage, burnyourears und dem in-your-face aktiv. Heute kümmert er sich am liebsten um seine Tochter oder besucht spannende Konzerte - gerne auch von neueren Bands.

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Veröffentlicht von
Robert

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