The Royal – Seven

Das Holland nicht nur Käse und Tulpen kann, hat man vor allem im musikalischen Sektor schon des Öfteren mitgekriegt. Hierzu gehören auch die Jungs von THE ROYAL, die sich seit 2012 voll dem Metalcore verschrieben haben. Nach ihrer ersten EP „Origins“, der Single „Blind Eye“ und ihrem ersten Album „Dreamcatchers“ (übrigens alle in D.I.Y-Manier veröffentlicht) kommt nun ihr neues Album „Seven“ über Long Branch Records auf den Markt.

Als Einflüsse nennen die Eindhovener unter anderem AUGUST BURNS RED oder PARKWAY DRIVE und das merkt man schon direkt beim Opener „Thunder“: Hier trifft melodiöse und filigrane Gitarrenarbeit auf wütendes Gestampfe und ordentlich markante Shouts, dass es nur so eine Freude ist. Dazu kann man gut die Metalmatte schwingen (sofern man eine hat) oder wild im Pit ausrasten. Schonmal ein guter Einstand.

Weiter geht’s mit „Feeding Wolves“ und „Wildminds“, die munter in die gleiche Kerbe schlagen wie der Opener. Auch die Tracks gehen gut nach vorne, aber bringen auch nichts Neues mit sich. Dass die Jungs aber auch anders können, beweisen Sie direkt im nächsten Track „Creeds And The Vultures“: Dieser rockt erstmal ziemlich nach vorn bis er von einem kleinen Flamenco-Interlude mit schöner Gitarrenmelodie und Piano unterbrochen wird, nur um danach diese Melodie hymnenhaft inklusive kleiner Chor-Einlage weiterzuführen. So einen Brückenschlag muss man erstmal schaffen und wie THE ROYAL das hier gemacht haben, ist wirklich verdammt gut. Davon kann sich selbst AUGUST BURNS RED noch eine Scheibe abschneiden.

Es wird immer Mal wieder gern über den Tellerrand geschaut, seien es die immer wiederkehrenden Piano-Einspieler bei „Counterculture“, das wirklich gelungene „Interlude“ oder dieses herrlich verrückte Intro bei „Seven“, was ein wenig an NORTHLANEs „Dispossession“ erinnert. Das gefällt und lässt das Album nicht so schnell langweilig werden.

Was allerdings am meisten gefällt, obwohl man das vielleicht gar nicht so unbedingt beim Hören merkt: Die Jungs haben ordentlich Groove. Man nehme einfach nur mal das letzte Drittel des Songs „Thalassa“. So macht Matte schwingen noch mehr Spaß… zur Not mit Perücke.

Mit ihrem letzten Song „Viridian“ machen THE ROYAL nach einem schönen Gitarrenintro keine Gefangenen mehr und zerrocken noch einmal komplett alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Ein guter Abschluss zu einem mehr als guten Album. Kein Wunder also, dass die Jungs schon große Festivals spielen und mit den ARCHITECTS auf Tour durften. Merkt Euch die Scheibe auf jedem Fall vor und riskiert mal ein Ohr – vor allem die Metalheads unter Euch. Ihr werdet es nicht bereuen.