Es gibt nicht viele Bands, die es schaffen, einen ab dem ersten Ton eines Albums mitzureißen und zu fesseln. Tiny Moving Parts gehören allerdings definitiv dazu. Das bewiesen sie auf ihrem letzten Album „Swell“ (KreuzverHör, 2018) und nun einmal mehr auf ihrer aktuellen Platte „Breathe“.
„Wenn da mal nicht jedes Emo- und Pop Punk-Herz höher schlägt!“
Ab der ersten Sekunde eine ganz besondere Atmosphäre
Denn schon mit dem ersten Song „The Midwest Sky“ zeigen Tiny Moving Parts, was sie so besonders macht: Nicht nur der Sinn für tiefgreifende, berührende Lyrics und Melodien, sondern nicht zuletzt auch die durchdringende Stimme von Frontmann Dylan Mattheisen. Wenn da mal nicht jedes Emo- und Pop Punk-Herz höher schlägt! Ein ganz besonderes Händchen für großartige erste Songs haben Tiny Moving Parts schon auf ihren Vorgängeralben unter Beweis gestellt und stellen so auch auf „Breathe“ ab der ersten Sekunde eine ganz besondere Atmosphäre her.
Lyrisch präsentieren sich Tiny Moving Parts gewohnt tiefgründig. So wird in „Bloody Nose“ beispielsweise die Angst vor dem Tod verarbeitet, „Medicine“ handelt von Depressionen und „Vertebrae“ handelt davon, sich alleine und unglücklich in einer Partnerschaft zu fühlen. Und das wird mit bittersüßen Lyrics ausgeschmückt: „I tried to breathe in our love, ended up coughing blood.“
Kein leichter Tobak, mit dem sich aber sicherlich viele durchweg identifizieren können. Das schöne dabei ist, dass Tiny Moving Parts dennoch immer einen Lichtstreif am Horizont aufflackern lassen und einen gefühlt mit einem warmen Kakao in der einen und einer kuscheligen Decke in der anderen Hand aufs Sofa bugsieren und einem vermitteln: Alles wird wieder gut, auch wenn es anstrengend wird und eventuell auch ein wenig Angst macht! Der wohl treffendste Song hierzu auf der Platte ist der Song „Polar Bear“: „Don’t be scared, get ready to fight!“
Hinaus aus der Komfortzone
Während Songs wie „Medicine“ oder auch „Light Bulb“ typische Tiny Moving Parts Songs sind, hat sich das Trio beispielsweise in „Polar Bear“, „Soft Spot“ und auch in „Vertebrae“ aus ihrer Komfortzone hinaus gewagt und experimentiert – in letzterem Song kommt sogar eine Banjitar zum Einsatz! Mit „Hallmark“ und den Worten „It’s the awful truth, but that’s how life goes. And envelope can never fix you, but it’s strange how I like to think so“ entlassen uns Tiny Moving Parts schließlich aus ihren insgesamt zehn Songs und somit aus dem neuen Album „Breathe“.
Tiny Moving Parts ist und bleibt eine ganz besondere Band, die sich von der Masse abhebt und deren Songs jene Emotionalität mit jedem Ton ausstrahlen, die Musik zu so etwas ganz besonderem macht.