Touché Amoré, Boneflower und Wrong Man live in Hamburg

Foto: Peter Detje

Touché Amoré spielen zwischen verschiedenen Festivals einige Headline-Shows in Europa. In Hamburg geschah dies in der Fabrik. Ein kurzweiliger Sommerabend mit drei Bands.

Die Crowdsurfer gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, es gab Singalongs und im Pulk vor der Bühne wurde der Umgang miteinander freundschaftlich-rau.

Halbstündiger Startschuss

Pünktlich um 20:00 Uhr ging es los mit Boneflower. Während es in der Fabrik noch luftig war, genossen viele noch die warmen Temperaturen vor der Tür. Boneflower ließen sich davon aber nicht beirren und zogen ihr halbstündiges Set souverän durch. Das Trio verzichtete dabei auf größere Interaktionen mit den Hamburger:innen und konzentrierte sich auf das musikalische Handwerk.

Bluesiger Übergang

Wrong Man gingen als zweite Band auf die Bühne und es wurde langsam aber sicher voller in der Fabrik (der Balkon war heute allerdings nicht geöffnet). Die Band vermischt musikalisch Hardcore mit subtilen und melodischen Elementen. Teilweise klingt das gar etwas bluesig. Auch Wrong Man durften eine halbe Stunde spielen und wurden von den Hamburger:innen wärmstens empfangen.

Auf Tuchfühlung mit den Headlinern

Klar war aber auch: Heute sind 99% der Anwesenden für Touché Amoré gekommen. Dazu passend gab es vor der Bühne keinen klassischen Bühnengraben, sodass ab dem ersten Song ständig Crowdsurfer von der Bühne ins Publikum glitten und die Verbindung zwischen Fans und Band sofort gegeben war. Davon leben die Shows von Touché Amoré. Mit „Flowers & You“ begann die Band ihr einstündiges Set. Und das Publikum explodierte. Während bei den Supports nur wenig Bewegung im Publikum zu erkennen war, öffnete sich der Moshpit hier sofort. Die Crowdsurfer gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, es gab Singalongs und im Pulk vor der Bühne wurde der Umgang miteinander freundschaftlich-rau. Was folgte war ein intensives und kurzweiliges Konzert mit einem Querschnitt aus dem musikalischen Schaffen der Post-Hardcore-Band. Natürlich lag der Fokus auf den letzten beiden Veröffentlichungen „Stage Four“ und „Lament“, aber auch die anderen Alben der Band wurden bedient und umfangreich bejubelt.

Mikrofonpannen zum Trotz

Zwischenzeitlich hatte Sänger Jeremy einige Probleme mit seinem Mikrofon. Es knackte teils unschön in den Boxen. Nach kurzer Unterbrechung konnte das Problem aber gelöst werden und das Konzert nahm wieder Fahrt auf. Immer wieder bedankte sich die Band großzügig und betonte, wie gern sie in Hamburg spielen.

Beim Finale „Honest Sleep“ verlor Jeremy dann sein Mikrofon endgültig. Dieses Mal aber nicht aus technischen Gründen, sondern weil es ihm vom Publikum entwendet wurde. Während sich die Fans darüber hermachten, stieg die Band in den Chor ein. Wenig später, zum Ende des Songs, erhielt der Sänger sein Sprachrohr wieder. Ein letztes Mal Ekstase, ein letztes Mal „Thank you“ sagen. Zumindest für diesen Abend. Nach 2,5 Stunden und drei Bands ging es zurück in den Hamburger Sommerabend.

Selist:
1. Flowers & You
2. Pathfinder
3. Spacejam
4. uppers
5. Adieux
6. Method Act
7. Come Heroine
8. Benediction
9. Reminders
10. Anyone/Anything
11. Palm Dreams
12. home
13. Rapture
14. ~
15. New Halloween
16. Feign
17. Limelight

Zugabe:
18. Lament
19. Honest Sleep