August Burns Red – Guardians

August Burns Red sind und bleiben einfach ein Phänomen. Trotz rund siebzehn Jahren Bandbestehens, acht Studioalben und zwei Grammy-Nominierungen schafft die Band es immer wieder erneut zu überraschen und vor allem zu überzeugen. Von wegen Erfolg macht träge. Rund zweieinhalb Jahre nach „Phantom Anthems“ steht das neue Album „Guardians“ des Quintetts aus Pennsylvania in den Startlöchern.

„Ein Album wie aus einem Guss. Mit „Guardians“ schicken August Burns Red einen ganz heißen Anwärter für das Metal-Album des Jahres ins Rennen.“

Gitarrist JB Brubaker gab zum neuen Werk der Band an, dass Sie das Album unüblicherweise in zwei Sessions aufgenommen haben. Dadurch gewannen die Musiker Zeit über die bereits aufgenommenen Songs zu brüten und zu entscheiden, was noch geändert werden sollte. So viel Zeit und Freiheiten beim Werkeln zum neuen Album hatten die Jungs laut Brubaker noch nie. Man darf also gespannt sein, wie das neue Werk klingt.

Von A bis Z voll auf den Punkt

Los geht’s mit dem Opener „The Narrative“ der nach einem kurzen und spannungsaufbauenden Anfang mächtig aus den Boxen zimmert. Frontmann Jake Luhrs mäht mit seinem Organ direkt alles nieder, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Und wenn dort doch etwas raufgekrabbelt ist, haut der Rest der Band es wieder runter. Ein unglaublich mächtiger Opener, der uns hier beschert wird und gleich auch die textliche Marschrichtung des Albums vorgibt.

„There’s a loose theme of being there for another person who’s reaching out for help. This individual who savest he day acts like a guardian.“

Im Verlauf des Albums wird eines direkt deutlich: Die Zeit, die sich die Band für das neue Album genommen hat, zahlt sich definitiv aus. Sämtliche Songs sind von A bis Z voll auf den Punkt, alles ist wunderbar durchdacht, die Parts greifen sehr gut ineinander über und wenn es mal richtig krachen soll, lassen die perfekt eingebundenen Breakdowns Erdbeben jenseits der Richterskala vom Stapel. Vor allem Drummer Matt Greiner packt auf dem neuen Werk sein ganzes Können aus und schenkt jedem Song das sogenannte I-Tüpfelchen. Von groovigen und vertrackten Beats („Extinct by Instinct“) bis hin zum gnadenlosen Abriss („Paramount“) ist alles dabei, was man sich nur – vor allem als Fan der Band – wünschen kann.

Unglaublich viel Abwechslung und Tiefe

Hinzu kommt auch, dass das komplette Songwriting um Einiges strukturierter ist. August Burns Red sind in der Vergangenheit ja immer mal gern in andere Stilarten ausgebrochen. Das findet man auf „Guardians“, außer ansatzweise in „Extinct by Instinct“, überhaupt nicht, was aber nicht bedeuten soll, dass es dadurch langweiliger wird.

Ganz im Gegenteil. Von der gefühlten „Ballade“ des Albums „Lighthouse“, welches übrigens mit einem Ohrwurmverdächtigen Chorus aufwarten kann, bis zu dem wohl heavyesten (ist das überhaupt ein Wort?) Song, den die Band je geschrieben hat, namens „Defender“, der nicht nur mit einem absolut stylischen Video, sondern vor allem mit einem absoluten Nackenbrecher an Breakdown („Who will deliver the sentence?“) punkten kann, bietet das Album auf den elf Songs unglaublich viel Abwechslung und Tiefe. Sogar für die Old-School-Fans ist mit „Bloodletter“ Futter dabei, welches mit seiner Kompromisslosigkeit sehr an die Anfänge der Band erinnert.

Ein Album, wie aus einem Guss

Mit „Three Fountains“, was sich erst langsam anschleicht, um dann in den fulminanten Abschluss des Albums zu münden, beschließen August Burns Red ein auf ganzer Linie gelungenes Album. Das Quintett hat es mal wieder geschafft aufs Neue zu überraschen und hundertprozentig zu überzeugen. „Guardians“ ist ein Album wie aus einem Guss. August Burns Red schicken mit ihrer neuen Scheibe einen ganz heißen Anwärter für das Metal-Album des Jahres ins Rennen.

Video: August Burns Red – Defeater

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August Burns Red - Guardians Albumcover

August Burns Red – Guardians
Release: 03. April 2020
Label: Fearless Records

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