Authority Zero – Ollie Ollie Oxen Free

Authority Zero haben sich unter Anderem durch unermüdliches Touren in Deutschland einen Namen gemacht. Aber auch ihre regelmäßigen Outputs der vergangen Jahre haben ihren Teil dazu beigetragen. Nun erscheint mit „Ollie Ollie Oxen Free“ das bereits achte Studioalbum. Dieses entstand 2020 während der Pandemie und setzt sich inhaltlich mit den Auswirkungen auseinander, hat aber vor allem einen hoffnungsvollen, optimistischen Charakter. Musikalisch erwartet den Hörer von Beginn an wenig Überraschendes, eben den typischen Sound der Band, doch die neue Platte wächst mit jedem Hördurchgang und weiß durchaus zu überzeugen.

„Auf „Ollie Ollie Oxen Free“ hört man 100 Prozent Authority Zero, nicht mehr, aber auch nicht weniger!“

Eine Einladung, das Leben wieder zu feiern

Das neue Album von Authority Zero trägt den etwas merkwürdig anmutenden Namen „Ollie Ollie Oxen Free“. Der Name ist dabei an das amerikanische Versteckspiel Hide and Seek angelehnt und stellt einen entsprechenden Ausruf da, der in die Richtung „Come Out, Come Out, Wherever You Are“ geht. Gleichzeitig will die Band die Hörer dazu animieren, die Trostlosigkeit der Pandemie hinter sich zu lassen und das Leben wieder zu feiern. Dafür holte man sich wieder den Produzenten Cameron Webb ins Boot, der bereits das 2013-Album „The Tipping Point“, das bisher wohl stärkste Werk der Band, produzierte. Und Webb arbeitete auch an den Songs aktiv mit. Neu mit der von der Partie ist zudem der Gitarrist Eric Walsh, der früher u.a. bei Pour Habit aktiv war. Hauptprägend ist und bleibt aber Sänger Jason DeVore und seine unverwechselbare Stimme.

Verstecken nicht nötig

Und dieser Jason DeVore gibt direkt beim gleichnamigen Titeltrack und Opener Vollgas. Ein flotter Auftakt, schnell und dabei durchaus zum Mitsingen geeignet. Es folgt mit „Nowheres Land“ vielleicht das Highlight auf diesem Album. Ein sehr eingängiger, hochmelodischer Song, der aber durchaus Kante zeigt. Ganz ähnlich sind auch „The Good Fight“ – ein Track, der mit aggressivem Gesang startet, etwas Hardcore mitschwingen lässt, aber nach hinten seicht abfällt – und das flotte und starke „The Back Nine“, gehalten. Dieses Lied war schon auf der Vorab-EP und zählt ebenfalls zu den Highlights. Auf besagter EP war mit „Fire Off Another“ auch ein weiterer Midtempo-Song zu finden, der an den typischen Authority Zero-Sound erinnert, dabei aber noch etwas mehr das Tempo herausnimmt.

Stichwort typischer Authority Zero-Sound: In diese Kerbe schlägt auch die schöne melodische Punkrocknummer „Seas and Serpents“. Hier darf auch ein kurzer Offbeateinschub nicht fehlen. Der Offbeat und auch weitere Reggaeelemente finden sich zudem im smoothen „Fully Operational“ und der mit einer Akustikgitarre unterstützten Ballade „A New Day“. Prominente Gastmusiker hat man sich auch ins Boot geholt. Jim Lindberg von Pennywise ist beispielsweise beim sehr schnellen, skatepunklastigen Song „Don’t Tear Me Down“ mit dabei. Auch dank seiner Hardcore-Einflüsse ein weiteres Highlight. Zudem hilft Iagri Shuhei von der japanischen Ska-Punkband Hey Smith beim Gesang von „Ear To Ear“ aus. Die Tracks „Have You Ever“, „For What Ist Worth und Bruiser” sind dann allesamt weitere melodische Punkrocksongs, mal etwas flotter, mal etwas ruhiger, die im Endeffekt perfekt auf diese Platte passen, ohne aber besonders herauszustechen.

Ein musikalischer Hoffnungsschimmer

„Ollie Ollie Oxen Free“ soll Hoffnung wecken und die Leute dazu bewegen, wieder positiver in die Zukunft zu blicken. Musikalisch haben Authority Zero dafür auf ihrem neuen Album auf altbekannte Stilmittel gesetzt. So wird melodischer Punkrock mit Elementen aus den Bereichen Skatepunk, Reggae und Hardcore angereichert. Allerdings fallen die Hardcoreparts deutlich geringer aus, als in der Vergangenheit. Dafür überwiegt vor allem die Melodie, ohne dabei aber groß zu überraschen. Es gibt schon Highlights auf dem Album, das wirklich nicht schlecht ist, aber es zählt Stand jetzt eben auch nicht zu den besten Werken der Band aus Tempe/Arizona. Allerdings haben sich viele der Alben von Authority Zero mit der Zeit immer weiterentwickelt und so könnte es auch mit „Ollie Ollie Oxen Free“ geschehen. Dieses ist somit ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album. Noch nicht!

Video: Authority Zero – Ollie Ollie Oxen Free

[su_box title=“Hier erhältlich“]
Authority Zero - Ollie Ollie Oxen Free CoverAuthority Zero – Ollie Ollie Oxen Free
Release: 18. Juni 2021
Label: Concrete Jungle Records
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Überblick der Rezensionen
Bewertung
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authority-zero-ollie-ollie-oxen-free-albumreviewAuthority Zero zeigen auf dem neuen Album zwar wenig neues, setzen die bewährten Schnittmenge aus Punkrock, Reggae und etwas Hardcore und vor allem vielen Melodien wieder so geschickt ein, dass es eine Freude ist.