Bad Cop / Bad Cop – The Ride

Kaum die Playtaste gedrückt, knallt mir die neue Bad Cop/Bad Cop Platte in all ihrem Pop-Punk-Charme um die Ohren. Ich bin schockverliebt in den Opener „Originators“ und denke über die Zeilen „Life is a demonstrated dream, a work of art. It can be as real as our beliefs, forget what you’re taught“ nach.

„Smashing the violence and hate cuz we’re greater than we’re taught or told!“

Das persönliche ist auch immer politisch

Im Vergleich zum Vorgängeralbum „Warriors“ zeigt sich „The Ride“ ehr auf Fragen zur eigenen Identität fokusiert, vergisst dabei aber auch die gesellschaftspolitischen Umstände nicht. Denn wie wir wissen, ist das persönliche auch immer politisch. Dabei liegt der Zeigefinger ganz klar auf einer Schnittstelle zwischen Reflexion und Aktion: „Originators, let’s rescind these provocations and turn the gray back into gold. Under attack, we’re taking back. Smashing the violence and hate cuz we’re greater than we’re taught or told!“

Der Wechsel der Tempi passt absolut zur Thematik, auch wenn es für mich ab und an etwas rotziger sein dürfte. Gleichermaßen nachvollziehbar ist allerdings auch, dass der Blick nach innen meiste weniger aggresiv daher kommt, als ein ordentlicher Rundumschlag im Außen.

Punk zwischen zwischen Latino, Western und 50s Anleihnen

Auf „The Ride“, diesem Melodic Punk Meisterwerk, geht es um den Weg zur Emanzipation, um Gleichheit, um die Medien und die damit verbundenen Verzerrungen von Idealen, es geht um ganz persönliche Schicksale, wie im Song „Breastless“ oder poppunk´eske Themen, wie die klassische unglückliche Beziehung. Gleichermaßen beschäftigen sich die vier Musikerinnen aber auch mit den Themen Selbstakzeptanz und -liebe. In den Songs „Certain Kind of Monster“ (das sich hier und da nach Bad Religion oder Useless Id anhört) und „Pursuit of Liberty“ beschäftigt sich besonders Bassistin Linh mit einer Regierung, die ein so wunderschönes Land ganz offensichtlich in eine nationale Tragödie treibt.

Musikalisch zeigen sich Bad Cop / Bad Cop unglaublich versiert und besonder kompositorisch enorm gewachsen. Den Spagat, ein sehr strenges Genre mit experimentell übergreifenden Parts zu vermischen, lupenreine Übergänge zu schaffen und trotzdem die eigene Bandidentität nicht zu verlieren, stehen die Kalifornierinnen mit bravour. Hört Euch dazu am besten selbst an, was es zwischen Latino, butterweichen sing-alongs und 50s Anleihne noch zu entdecken gibt, denn während The Ride, wird mir klar, warum ich an diesen ersten zeilen so kleben blieb: Es hat keinen Sinn zu warten, dann kommt man niemals an.

Video: Bad Cop / Bad Cop – Simple Girl

Hier erhältlich
Bad Cop Bad Cop - The Ride AlbumcoverBad Cop Bad Cop – The Ride
Release: 19. Juni 2020
Label: Fat Wreck Chords
Amazon Partnerprogramm Alben CD hier erhältlich
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bad-cop-bad-cop-the-rideIm Vergleich zum Vorgängeralbum "Warriors" zeigt sich "The Ride" ehr auf Fragen zur eigenen Identität fokusiert, vergisst dabei aber auch die gesellschaftspolitischen Umstände nicht. Denn wie wir wissen, ist das persönliche auch immer politisch. Dabei liegt der Zeigefinger ganz klar auf einer Schnittstelle zwischen Reflexion und Aktion.