Banana Roadkill – Shelter

Ein ganzes Jahr lang hat das hannoversche Duo Banana Roadkill an ihrer neuen EP „Shelter“ und damit an rund fünf brandneuen Songs gearbeitet. Mit „Hollow“ und dem Titeltrack „Shelter“ durften wir uns bereits über zwei neue Singles freuen, nun ziehen mit dem Release auch die restlichen Songs nach.

„Die Songs lassen durchblicken, dass Banana Roadkill musikalisch ganz genau wissen, wo sie stehen und wo die Reise hingehen soll“

Was bedeutet es eigentlich, „erwachsen“ zu sein?

Fünf Songs, in denen es sich um den steigen Versuch des Erwachsenwerdens und der Suche nach dem eigenen Zuhause dreht – Banana Roadkill beschäftigen sich mit dem, was wohl jeden jungen Erwachsenen beschäftigt. Der Spagat zwischen durchzechten Nächten und den Vorlesungen, die erst mittags (oder wahlweise dank Kater gar nicht) beginnen, feste Jobs, die einem kaum Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben lassen und der doch endgültigen Gewissheit: So langsam ist man dann doch irgendwie erwachsen. Vielleicht sogar ohne es bemerkt zu haben. Dabei wird gleich im ersten Song „III“ klargestellt: „Time is something we don’t have“. Es heißt also, das Beste draus zu machen und vielleicht doch lieber mal hinzufallen, anstatt sich irgendwo im Delirium zu verlieren und den Fokus auf die wichtigen Dinge trotzdem nicht zu verlieren. Kaum verwunderlich, dass man dabei schon mal ganz schön ins Rudern geraten kann.

Musikalisch übertreten Banana Roadkill gerne mal ihre Genregrenzen, scheuen sich nicht vor langsamen, aber dafür umso drückenderen Beats. Dabei erinnern sie im Titeltrack „Shelter“ und im Song „Hollow“ an Musikerkollegen wie Frank Carter & The Rattlesnakes zu Zeiten von „Blossom“, wenn man denn Vergleiche ziehen möchte. Beeindruckend, was da zwei Menschen auf Platte bringen.

Das Unvorhersehbare gestaltet die Spannung

Mit „Plain“ schlagen Banana Roadkill dann aber doch wieder in eine etwas andere Kerbe ein und zeigen sich im Alternative Rock gesetzt, also in dem Genre, zu der sie ihre Musik selbst primär zählen. Dabei schafft es das Duo aber immer, die Songs spannend und abwechslungsreich zu arrangieren. Sei es durch einen Tempowechsel oder durch die Veränderung der Atmosphäre innerhalb eines Songs – gerade das Unvorhersehbare gestaltet hier die Spannung. Der Wechsel von sanften Cleangesang und durchdringenden Shouts tut dabei sein Übriges.

Auf „Shelter“ präsentieren sich Banana Roadkill im Vergleich zum Debütalbum „A Quiet Conversation“ wesentlich düsterer, gesetzter und ja – irgendwie auch erwachsener. Die Songs lassen durchblicken, dass das Duo nach all der Arbeit und auch nach den Jahren als gemeinsame Band ganz genau weiß, wo sie musikalisch stehen und wo die Reise hingehen soll. Ob das nun für die aktuelle Position im Leben ebenso gilt, wissen die Beiden wohl am besten.

Video: Banana Roadkill – Hollow

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Banana Roadkill - Shelter CoverBanana Roadkill – Shelter
Release: 18. Januar 2019
Label: Uncle M

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