Nach vier Jahren melden sich die Briten Blood Red Shoes mit „Get Tragic“ zurück. Ihr stärkstes Album laut des Duos. Ein Mix aus Synth-Klängen und bekannten Sounds, der uns in eine düstere, tanzende Atmosphäre fesselt und nach etwas über 40 Minuten erst loslassen will. Zehn Tracks, die fast jedes Alternative Rock Genre abwickeln und den Zuhörer dann mit überraschend experimentellen Parts erstmal ins Grübeln bringen.
Mehr Druck nach langer Pause
Mit einer geballten Ladung Pop Klängen eröffnet die Band das Album mit „Eye to Eye“ – einem Track, der vor Jahren schon veröffentlich wurde, für das Album jedoch mit Produzenten Nick Launay nochmal neu aufgenommen wurde. Nach den ersten Songs kommen die Blood Red Shoes zum Vorschein, wie man sie aus „It’s Getting Boring By The Sea“ Zeiten kennt. Als sie den Mainstream vor fast zwölf Jahren mit „Box Of Secrets“ erreicht haben, knüpfen sie mit „Get Tragic“ klanglich sehr nah ans erfolgreiche Debüt an.
Die Songs zeigen bereits in den ersten Sekunden sehr experimentelle Parts, schlagen dem Zuhörer aber doch gewaltig ins Gesicht, wenn die typischen Blood Red Shoes Ohrwürmer und Riffs im Chorus zur Geltung kommen. Die Songs werden teilweise von einem düsteren Mantel umarmt, in der sie in jeder Underground Disko den Saal zum Beben bringen können. Britischer Garage Rock trifft hier Pop- und Synth-Elemente, die das Mainstream Pop-Radio in den Bann ziehen können. Dazu kommen Stücke wie „Find My Own Remorse“, in dem Sänger und Drummer Steven Ansell das Lied übernimmt. Eine schon fast Folk-Gleiche Ballade, mit Zeilen wie „I won’t give them my time of day“, in der es um das Älter werden geht.
Ob es an der langen Pause zwischen dem letzten gleichnamigen Album „Blood Red Shoes“ liegt oder weil dies das erste Album in den 30ern der Bandmitglieder ist: Das Album klingt durch viele musikalische Einflüsse und Up And Downs von langsamen bis schnellen Stücken sehr erwachsen und reflektiert. Kaum ein Song gleicht dem anderen und öffnet nach ein paar mal hören immer wieder neue Lieblingspassagen, die unerwartet hinter der nächsten Ecke lauern, um den Zuhörer noch einmal aus dem Stuhl zu werfen und in den Mosh-Pit schleudern.
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