Callejon haben ihr Alter Ego namens Kallejon mal wieder aus dem Schrank geholt und Ihr wisst, was das heißt. Genau! Es wird wieder kräftig gecovered. Anders aber als auf der „Man Spricht Deutsch“ gibt es auf der neuen Scheibe „Hartgeld Im Club“ ausnahmslos Cover von Hip-Hop-Tracks. Dass Callejon… pardon… Kallejon das auch richtig gut können, haben sie schon seinerzeit mit dem Sido-Cover von „Mein Block“ bestens unter Beweis gestellt. Jetzt sollen Künstler wie SXTN, K.I.Z. oder Deichkind in ein amtliches Metal-Kleid gesteckt werden. Hoffen wir mal nur, dass das Kleid auch passt.
“Eine Enttäuschung auf (fast) ganzer Linie“
Aller Anfang ist schwer… für die Gehörgänge
Los geht’s mit „Von Party Zu Party“ von SXTN – und am liebsten würde man gleich wieder ausmachen. Bitte nicht falsch verstehen, musikalisch ist das schon allererste Garde, was die Jungs hier an ihren Instrumenten abliefern. Nur leider ist von „Von Party Zu Party“ kein guter Song für ein Metalcover. Der Funke will zu keiner Zeit überspringen. Sehr schade, aber vielleicht wird’s ja besser…
…oder auch nicht. Denn auch die darauffolgenden Songs zünden genauso wenig wie der Opener des Albums. Der Grund ist auch hier: Schlechte Songauswahl. Warum grade diese Songs von BastiBasti und dem Rest der Band ausgewählt wurden, kann leider überhaupt nicht nachvollzogen werden.
Ein paar Lichtblicke gibt es doch noch
Zum Glück sind nicht alle Titel auf dem Album völlig am Thema vorbei. Die Coverversionen von „Arbeit nervt“ von Deichkind, „Urlaub fürs Gehirn“ von K.I.Z. und vor allem „So Perfekt“ von Casper können auf ganzer Linie überzeugen und machen eine Menge Spaß. Immerhin drei von elf Coverversionen, die nicht gleich übersprungen werden – aber viel ist das auch nicht.
Das Beste kommt zum Schluss
Ganz ohne eigene Duftmarke geht’s dann aber seitens C(K)allejon dann aber doch nicht und die Jungs präsentieren zum Ende der Platte zwei eigene Songs, die es auch noch einmal richtig in sich haben. Mit „Hartgeld im Club“ und „Porn From Spain 3“ (übrigens mit niemand geringerem als Ice-T) entschädigen uns die Jungs doch noch für ein leider eher mäßiges Album.
Hätte man andere Coversongs ausgewählt anstatt einfach die zu nehmen, die in letzter Zeit angesagt waren oder noch sind, wäre bestimmt – vor allem in Bezug auf die musikalische Qualität von Callejon – deutlich mehr drin gewesen. Was von Fischmob oder Eins, Zwo zu covern hätte mit Sicherheit besser funktioniert und das Album somit mit Sicherheit auch noch aufgewertet. So aber ist Callejons neuestes Werk „Hartgeld Im Club“ leider nur eine Enttäuschung auf (fast) ganzer Linie.