Charlie Watts: Der Rolling-Stones-Schlagzeuger ist verstorben

Charlie Watts, der Schlagzeuger der Rolling Stones, ist gestorben
Foto: Universal

Er war der Bescheidene der Rolling Stones und das Rückgrat der Band: Charles Robert „Charlie“ Watts ist am Dienstag im Alter von 80 Jahren im Kreis seiner Familie in London verstorben. Sein Pressesprecher Bernard Doherty berichtete:

Mit großer Traurigkeit geben wir den Tod unseres geliebten Charlie Watts bekannt. Charlie war ein geschätzter Ehemann, Vater und Großvater und als Mitglied der Rolling Stones auch einer der größten Schlagzeuger seiner Generation.<span class="su-quote-cite">Bernard Doherty</span>

Watts kommt 1963 mit 21 Jahre zu den Stones und wird viele Jahre später berichten, dass er davon ausging, dass diese Band höchstens zwei, drei Jahre halten wird. Er wuchs mit der Musik von Jelly Roll Morton, Charlie Parker und Thelonious Monk auf und wurde durch eine Aufnahme mit Chico Hamilton dazu inspiriert, sich selbst ein Schlagzeug zuzulegen. Viele, die sich mit den Rolling Stones auskennen berichten, dass er das verbindende Mitglied und das rhythmische Fundament der Band gewesen sei. Aus den zwei oder drei Jahren wurde über ein halbes Jahrhundert.

Seine Liebe zum Jazz und Blues

Aber der Brite ist nicht nur für den strammen Rhythmus der Band verantwortlich, sondern ganz nebenbei auch noch ein hervorragender Jazz-Schlagzeuger und seine Liebe zum Jazz hat sich Charlie Watts immer bewahrt. Mitte der 1980er Jahre gründete er eine eigene Bigband mit prominenten Jazzmusikern wie u.a. Stan Tracy, Evan Parker und Courtney Pine, die durch die ganze Welt tourte. Dann bildete er, Anfang der 1990er Jahre, ein Quintett mit dem Bassisten und Jugendfreund David Green, Altsaxophonist Peter King, Pianist Brian Lemon und Trompeter Gerard Presencer. Einen weiteren Beweis lieferte er in Form von „Charlie Watts meets The Danish Radio Big Band“, einer swingenden Bigband-Aufnahme mit einem Watts, der sich offensichtlich am Schlagzeug solch eines großen Ensembles mindestens so wohl fühlt wie bei seiner “Hauptband”. Das Ergebnis ist Watts’ bislang gelungenster Seitensprung ins Jazzfach.

Der Stoiker der Stones

Wenn man den Rolling-Stones-Schlagzeuger beobachtete, kann man schnell verstehen, warum er als Stoiker der Stones beschrieben wird – er liebte die Musik genauso, wie die Bühne, benötigte dafür aber keine der klassischen Rock’n’Roll-Allüren. Mit seiner Frau Shirley, mit der er seit 1964 verheiratet ist, betrieb Watts im Südwesten von England ein Pferdegestüt.

Der Tod von Charlie Watts macht Menschen auf der ganzen Welt betroffen. Seine Bandkollegen Mick Jagger und Keith Richards gedenken dem Musiker mit sehr ausdrucksstarken Bildern. Farewell, Charlie! Wir verneigen uns vor Dir!

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