Cosmo Thunder – Eigentlich Ganz OK

Nach gut über einem Jahr kommt endlich das zweite Tape der angekündigten Quadrologie von Cosmo Thunder namens „Eigentlich Ganz OK“. Das erste Tape „Das Wasser Bis Zum Hals“ (Albumreview) hat uns sehr gefallen und mit voller Vorfreude geht es ans zweite Werk des Wahl-Münsteraners. Ob die Qualität ähnlich hoch sein wird? Oder noch höher?

Mit „Eigentlich Ganz OK“ schafft Cosmo es erneut, mehr als angenehm aus der Masse herauszustechen und etwas Besonderes zu kreieren, das Lust auf den Rest macht.Sash

Alte Songs im neuen Gewand

Los geht’s mit „Elixier“, welches auch einen Gastauftritt von Simon Skott von den Forkupines/GR:MM beinhaltet. Ein schneller Song, der auch gleich die Marschrichtung des neuen Tapes festlegt: Es klingt diesmal viel mehr nach einer Band als nach Cosmo mit seiner Klampfe. Auch der darauffolgende Song „Käfer“, der wohl der erste Song überhaupt war, den Cosmo je als Akustik-Video veröffentlicht hat, schlägt in die gleiche Kerbe. Vor allem auch durch hier ebenfalls tatkräftiges Mitwirken von Stina Rieke von Blankets/Swan Songs und Lukas Beyer von Modell Bianka.

Das wurde bei allen fünf Songs konsequent durchgezogen und das funktioniert auch in der Regel ziemlich gut. So präsentieren sich altbekannte Songs im neuen Gewand. Der charmante DIY-Charakter und der schöne raue und nicht so überproduzierte Sound wurde glücklicherweise beibehalten. Cosmo selbst sagte dazu, dass er immer wieder überrascht sei, was man aus drei Jahre alten Demos noch alles herausholen kann.

Von der Traurigkeit der Liebe

Das Tape heißt, wie schon erwähnt, „Eigentlich Ganz OK“. Aber wenn man auf den Text hört, kommt man nur zu dem Schluss, dass der Titel nur als blanker Hohn zum inhaltlichen Thema des Tapes – nämlich eine geballte Ladung Herzschmerz – zu sehen ist. Melancholisch wird das Thema Liebe mit all den verpassten Chancen und dem dazugehörigen Abschiedsschmerz behandelt. Etwas, was vielerlei Gefühle auslöst, aber „OK“ fühlt man sich ganz sicher nicht.

Diese Traurigkeit der Liebe gipfelt in dem Song „Abschied nehmen und wieder aufstehen“, ein Song über den letzten Abschied, den letzten Kuss, den letzten Blick und die Erkenntnis, dass einen in dieser Stadt, in der man lebt, eigentlich nichts mehr hält, da die Liebe des Lebens nicht mehr da ist. Das Tape endet mit den Geräuschen eines Feuerwerks, ein Sinnbild der Liebe, die erst hell erglüht, aber dann in der Dunkelheit der Nacht ausbrennt und verschwindet. Man kommt in diesen letzten Minuten nicht umhin, an seine verpassten Chancen und den gescheiterten Beziehungen zu denken.

Wenn man überhaupt einen Kritikpunkt ansetzen kann, dann der, dass das Konzept Band nicht immer ganz funktioniert. Dem letzten Song „Abschied nehmen und wieder aufstehen“ hätte höchstwahrscheinlich ein reines Akustik-Gewand besser gestanden als die Band-Version, was jedoch die Umsetzung dessen nicht schmälern soll, denn diese ist trotzdem sehr gut gelungen. Es hätte nur von der Stimmung her vermutlich besser gepasst.

Nichtsdestotrotz ist auch der zweite Streich von Dominik Wagenführ aka Cosmo Thunder mehr als gelungen. Mit „Eigentlich Ganz OK“ schafft Cosmo es erneut, mehr als angenehm aus der Masse herauszustechen und etwas Besonderes zu kreieren, das Lust auf den Rest macht. Hoffentlich lässt man uns nicht wieder ein Jahr warten.

Video: Cosmo Thunder – Heilbronn

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cosmo-thunder-eigentlich-ganz-okMit „Eigentlich Ganz OK“ schafft Cosmo es erneut, mehr als angenehm aus der Masse herauszustechen und etwas Besonderes zu kreieren, das Lust auf den Rest macht. Hoffentlich lässt man uns nicht wieder ein Jahr warten.