Nachdem die Thüringer Death-Metal Band Deserted Fear im Februar ihr viertes Album „Drowned By Humanity“ (Albumreview) auf den Markt gebracht haben ist die Band nun mit Carnation aus Belgien und Hierophant aus Italien auf ausgedehnter Deutschland Tour. So führt es die Bands in das schöne Lux nach Hannover, welches so gut wie ausverkauft ist. Der Alkohol schmeckt den meisten Gästen auch trotz Wochenbeginn, sodass es ein guter Abend zu scheinen wird.
Ein rundum gelungener Death-Metal-Abend
Von Minute eins voll bei der Sache
Die Italiener von Hierophant spielen doomigen Death-Metal und eröffnen den heutigen Abend. Die erste Platte „Peste“ kam damals noch beim Hardcorelabel Bridge Nine auf den Markt und war vom Stil noch roher und ungeschliffener. Die Hardcore-Elemente waren damals deutlich präsenter und sorgten so dafür, dass auch HC Kids ihre Freude mit der Band hatten. Mit den aktuelleren Releases bewegt sich die Band nun endgültig im Metal-Genre und fühlt sich dort sichtlich wohl. Auch das Publikum ist von Minute eins voll bei der Sache. Hierophant liefern ein grundsolides Set ab und sorgen somit ab Beginn für ein volles Haus. Die gelungene Bühnendeko wird von überwiegend rotem Licht in ein bedrohliches Ambiente getaucht.
Bildergalerie: Hierophant
Death-Metal der alten Schule
Als zweite Band des Abends entern die Belgier von Carnation die Bühne. Anfangs wurde der Sänger noch belächelt, da er einen sogenannten Spuckschutz an seinem Mikrofon hat. Die Optik erinnert ein bisschen an „Kinderkassettenrecorder“ von früher und es ist eigentlich untypisch für Livebands, einen solchen zu nutzen. Doch Carnation können von Beginn an überzeugen, die tiefen Vocals und die klassischen Death-Metal Riffs machen richtig Laune.
Die Band spielt lupenreinen Death-Metal der alten Schule. Auch das Publikum legt bei der Mitmachquote noch einen obendrauf, so dass sich die ersten Menschen ordentlich auspowern. Mit plötzlichen Tempowechseln und eingestreuten Gitarrensoli schafft es die Band immer wieder für Highlights zu sorgen. Nach gut 45 Minuten verlassen Carnation schließlich endgültig die Bühne.
Bildergalerie: Carnation
„Wir sind Deserted Fear aus Thüringen und wir spielen Death-Metal“
Um 22.00 Uhr ist es nun Zeit für den Headliner Deserted Fear. Nach dem Intro und dem ersten Song begrüßt Sänger Manuel das anwesende Publikum: „Wir sind Deserted Fear aus Thüringen und wir spielen Death-Metal“. Die Band ballert sich quer durch alle Releases. Eine ihrer größten Shows spielte die Band 2014 im Capitol in Hannover im Vorprogramm der Szenegrößen Heaven Shall Burn und Dying Fetus. Damals war gerade die Platte „My Empire“ auf den Markt gekommen.
Die neuen Songs entwickeln live eine unglaubliche Dynamik und die Melodieläufe werden gekonnt in Szene gesetzt. Deserted Fear stellen erneut unter Beweis, welche Qualitäten sie an den Instrumenten haben. Aber auch die Entertainerqualitäten der Band können sich sehen lassen: Immer wieder überzeugt die Band mit humorvollen Ansagen und sorgt so für Gelächter beim Alkoholgeschwängerten Publikum. Alles in allem bekommen die Besucher heute Abend einen starken Death-Metal-Dienstag mit drei Bands geliefert, die auf ganzer Linie überzeugen konnten. Die Bands sind noch einige Tage unterwegs und werden Metalheads deutschlandweit sicherlich ein großes Lachen ins Gesicht hämmern.